Der aus dem grossen Kanton stammende Raphael Rauch interpretiert dies auf seine Weise: Über Ereignisse in der Kirche Schweiz soll die Leserschaft primär aus deutschem Munde aufgeklärt werden. So bat er im Gefolge der Ablehnung des päpstlichen Vorschlags für die Nachfolge von Bischof Vitus Huonder durch das Churer Domkapitel den Generalvikar der Diözese Essen um eine Stellungnahme. «Wo sich Kirche wie im Bistum Chur präsentiert, kann sie keine Zukunft haben», lautete die Ferndiagnose aus Essen, nota bene aus einem Bistum, das zur gleichen Zeit die Staatsanwaltschaft wegen finanzieller Unregelmässigkeiten am Hals hatte. Auch Christian Hermes, Stadtdekan in Stuttgart, durfte auf Rauch's Geheiss seine Weisheit zum gleichen Sachverhalt kund tun. Im kath.ch-Beitrag «Was Chur von Stuttgart lernen kann» (!) gibt er gleich auch noch den Tarif durch, wie sich das Bistum Chur zu organisieren habe. Selbstredend sind in der aktuell von Rauch losgetretenen Hetzkampagne gegen Kardinal Koch auch Deutsche vorne mit dabei.
Raphael Rauch ein Einzelfall? Mitnichten! Die «Germania docet»-Pose ist dem deutschen Gemüt tief eingebrannt. So ersuchte mitten in der Corona-Pandemie Fabienne Kinzelmann, deutsche Redaktorin beim «Blick», den SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach um seine Einschätzung der Pandemielage in der Schweiz. Der inzwischen zum Bundesgesundheitsminister beförderte Lauterbach liess sich nicht zweimal bitten. Seine Ferndiagnose: «Die Schweiz hat vieles falsch gemacht.» Um im Lead des Interviews fortzufahren: «Der Bundesrat hat in der Corona-Krise versagt». Und weiter: «BLICK erklärt er, was Deutschland besser macht – und worauf es ankommt.» Ja, just auf solche penetrante Besserwisserei haben wir sehnlichst gewartet, vor allem aus einem Land, das während der ganzen Corona-Pandemie eine so brillante Figur abgab.
Fabienne Kinzelmann ihrerseits hat ihre Stelle beim «Blick» im Mai 2022 gekündigt; eine Rückkehr nach Deutschland mochte sie nicht a priori ausschliessen. Doch die Hoffnung sollte sich schnell als trügerisch erweisen. Nur einen Monat später durfte die «Schweizerische Handelszeitung» die frohe Kunde vermelden: Wir erhalten Verstärkung – durch Fabienne Kinzelmann. Bleibt die bange Frage: Wie lange bleibt uns Raphael Rauch erhalten?
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
Welche Ausrichtung kath.ch unter seiner Ägide genommen hat, hat mich Journalismus nur wenig zu tun. Das ist Agitprop vom Feinsten! Seine polemisch-unverschämte Wortwahl ist unterirdisch. Der "Stil" dieses Mann geht einfach gar nicht!
Und was unser Bundes-Karlchen und seine Belehrungen anbelangt, enthalte ich mich jedes weiteren Kommentars.
Gut, dass es nun mit swiss-cath.ch eine Alternative auf dem "Markt der Informationen" gibt. Für Ihre Arbeit wünsche ich Ihnen die Kraft des heiligen Geistes und Gottes reichen Segen!
Ach jaaa das war doch dieses peinliche Hetzportal
Muß man nicht kennen, hat man nicht viel verpaßt denn das journalistische Niveau ist da im Unterirdischen zu suchen...
Die haben halt ihre persönlichen Feindbilder (Haas, Huonder, etc) die sie pflegen und gegen die sie eine wirklich niveaubefreite Privatkampagne fahren, ohne wirklichen Mehrwert, eine durch Finanzspritzen künstlich am Leben erhaltene Kadaverseite... seltsam daß die Kirche da keine bessere Nachrichtenseite auf die Beine bekam die etwas weniger blamabel ist...
Auf kath.net gab es da einmal einen guten Artikel dazu...
https://www.kath.net/news/75679
Aber die Art, wie Persönlichkeiten wie G. Gracia, M. Grichting, M. Eleganti, K. Koch mitgespielt und wie ihnen nachgetreten wurde, KANN man leider nicht anders denn als übelste HETZE bezeichnen. Hierfür gibt es keinerlei, aber wirklich keinerlei RECHTFERTIGUNG.