Aus dem Leben des heiligen Blasius. St. Blasius, Kaufbeuren. (Bild: Mattis, CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons)

Neuevangelisierung

Der Bla­si­us­se­gen – mehr als ein Ritual

Am 3. Februar wird an vie­len Orten zum Schutz vor Hals­krank­hei­ten der Bla­si­us­se­gen gespen­det. Dabei geht es nicht um irgend­ein Ritual, son­dern um ein Zei­chen des Ver­trau­ens in Chris­tus, der das wahre Heil ist.

Der Blasiussegen geht auf den heiligen Blasius von Sebaste (heute Sivas, Türkei) zurück. Über sein Leben ist nicht viel bekannt. Als Arzt war er durch seine Hilfsbereitschaft allen Menschen gegenüber – ob arm oder reich – und durch seine Toleranz gegenüber Heiden bekannt. Deshalb wurde er zum Bischof von Sebaste gewählt.

Der Überlieferung gemäss soll sich Blasius während der Christenverfolgung in einer Höhle versteckt haben, von wo aus er das Bistum leitete. Wilde Tiere bewachten ihn, Vögel brachten ihm Nahrung. Christus offenbarte ihm eines Tages, dass die Stunde seines Martyriums gekommen sei. Er wurde trotz seiner tierischen Leibwache verhaftet und vor den Statthalter geschleppt. Blasius weigerte sich, die Götterbilder anzubeten und wurde ins Gefängnis geworfen. Die bekannteste Erzählung über den heiligen Blasius berichtet, dass er im Gefängnis einem jungen Mann, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, das Leben rettete. Eine andere überlieferte Geschichte erzählt von einer armen Frau, der ein Wolf ihr einziges Schwein geraubt hatte. Durch das Gebet des Blasius erhielt sie ihr Schwein zurück. Er bat sie, jährlich in seinem Namen eine Kerze zu seinem Gedächtnis zu opfern. Aus diesen beiden Ereignissen entstand im 17. Jahrhundert die Tradition des Blasiussegens.
Der heilige Blasius wurde im Jahr 316 enthauptet. Er wird sowohl in der katholischen wie auch in der orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt. Die orthodoxen Kirchen feiern seinen Gedenktag am 11. Februar, die Katholische Kirche am 3. Februar. Er zählt auch zu den Vierzehn Nothelfern.

Die Verehrung des heiligen Blasius entstand im deutschsprachigen Gebiet durch die Übertragung von Teilen seiner Reliquien in die Benediktinerabtei Rheinau auf der gleichnamigen Klosterinsel im heutigen Kanton Zürich. Von dort kamen sie nach St. Blasien im Schwarzwald. Im Jahr 972 gelangte die Kopfreliquie des heiligen Blasius nach Dubrovnik (Kroatien). Er soll die Stadt vor einem Angriff geschützt haben und gilt seitdem als ihr Schutzpatron.

Das Heil kommt von Christus
Der Blasiussegen wird am 3. Februar, dem Gedenktag des Heiligen, oder bereits am Vorabend gespendet. Der Priester segnet die Kerzen entweder nach dem Evangelium resp. nach der Homilie oder nach dem Schlussgebet.[1] Er hält den Gläubigen jeweils zwei gekreuzte, brennende Kerzen an den Hals und spricht dazu die entsprechende Segensformel. Das deutschsprachige «Benediktionale» bietet drei Segensformeln zur Auswahl an:

«Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen. Es segne dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.»

«Der allmächtige Gott schenke dir Gesundheit und Heil. Er segne dich auf die Fürsprache des heiligen Blasius durch Christus, unsern Herrn.»

«Der Herr behüte dein Leben. Auf die Fürsprache des heiligen Blasius segne dich der allmächtige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.»

Die Segensformeln und auch die Lichtsymbolik verweisen auf Jesus Christus, durch den allein das Heil kommt. Damit kommt zugleich das Vertrauen in die Heilszusage Gottes auch für das körperliche Wohlergehen zum Ausdruck. Gleichzeitig wird so verhindert, dass der Blasiussegen als sich ein dem Menschen verdankendes Heilungsritual missverstanden wird.

 


[1] Das «Benediktionale» enthält auch eine Form für die Spendung des Blasiussegens innerhalb eines Wortgottesdienstes (S. 53).


Rosmarie Schärer
swiss-cath.ch

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Rosmarie Schärer studierte Theologie und Latein in Freiburg i. Ü. Nach mehreren Jahren in der Pastoral absolvierte sie eine Ausbildung zur Journalistin und arbeitete für die Schweizerische Kirchenzeitung SKZ.


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