(Bild: Arthur Thiele)

Mit spitzer Feder

Der namen­lose Voyeur

Scham­par hat sie sich echauf­fiert. Sie: Jac­que­line Fehr, Vor­ste­he­rin der Direk­tion der Jus­tiz und des Innern des Kan­tons Zürich. In der Rubrik «Replik» der neu­es­ten Aus­gabe des SoBli liess die SP-​Frontfrau ihrem Ärger freien Lauf: Unter dem Titel «Purer Voy­eu­ris­mus» geis­selte sie den eine Woche zuvor in der glei­chen Zei­tung erschie­ne­nen Arti­kel «Das Lie­bes­le­ben der Bundesratskandidaten».

Unerhört sei es, dass Angehörige der Politprominenz derart dem Voyeurismus der Öffentlichkeit preisgegeben würden: «Er (sc. der «Sonntags-Blick») reduziert das Private auf die Fotos von lächelnden Angehörigen. Statt um Befreiung und Emanzipation geht es um Show. Das hat weder die Politik noch der Journalismus verdient.» Eigentlich erstaunlich, diese Philippika, ist doch der in linken Kreisen grassierende Beziehungsschlamassel buchstäblich aktenkundig. Erstaunlich nicht zuletzt auch deshalb, weil der Autor des inkriminierten Artikels, der ansonsten buchstäblich jedes Schamhaar ausleuchtet, es dieses Mal bei völlig harmlosen amourösen Querverweisen bewenden liess. Waschechte Voyeure dürften sich von der Titelüberschrift «Das Liebesleben der Bundesratskandidaten» schwer verschaukelt vorkommen.

Erstaunlich aber vor allem dies: Den Namen des von ihr gebrandmarkten Autors erwähnt die Zürcher Justizdirektorin Fehr mit keinem Wort. Und doch: Ein irgendwie verständliches Dilemma, denn nur wenige Wochen zuvor hatte ihr der nicht genannte Autor in einem Interview eine Steilvorlage geliefert, um zu einem mit Ressentiments vollgespickten Rundumschlag gegen die Katholische Kirche auszuholen. Und schliesslich will man bzw. frau es sich mit einem Gesinnungsgenossen der Ringier-Presse nicht verderben, wenn berechtigte Hoffnung besteht, in absehbarer Zukunft an gleich prominenter Stelle nachtreten zu können.

Doch angesichts der gerade von diesen Kreisen ultimativ geforderten Transparenz und bedingungslosen Offenheit darf just der Name des Adressaten dieser obrigkeitlichen Schelte der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden. «Swiss-cath.ch» kommt dieser Informationspflicht gerne nach und lüftet hiermit das Geheimnis. Der Name lautet: Raphael Rauch!


Niklaus Herzog
swiss-cath.ch

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Lic. iur. et theol. Niklaus Herzog studierte Theologie und Jurisprudenz in Freiburg i. Ü., Münster und Rom.


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Bemerkungen :

  • user
    Rolf Stoecklin 05.12.2023 um 05:37

    Mehr Transparenz waere frueher besser gewesen.


    Es gibt aber eine Balance zwischen Transparenz und Schutz der Person. Und auch unsere Institutionen duerfen nicht dem Mob der Gesellschaft ausgeliefert werden. Frau Fehr und Herr Rauch sind Propheten ohne Respekt und Liebe.


    Rost