«Nach Konsultationen mit den Schwesterkirchen der östlich-orthodoxen Familie wurde beschlossen, den theologischen Dialog mit der katholischen Kirche auszusetzen, die Ergebnisse des Dialogs seit seinem Beginn vor zwanzig Jahren neu zu bewerten und neue Standards und Mechanismen für den künftigen Dialog zu schaffen», heisst es in der offiziellen Mitteilung der Synode, an der 110 der insgesamt 133 Mitglieder teilnahmen.
Die koptische und die Römisch-katholische Kirche stehen seit 1973 in regelmässigem theologischen Dialog. Zuletzt hatte der Papst der Kopten, Tawadros II. im Mai 2023 Papst Franziskus im Vatikan getroffen.
Die koptisch-orthodoxe Kirche bekräftigt «ihre entschiedene Ablehnung aller Formen homosexueller Beziehungen, da sie gegen die Heilige Bibel und das Gesetz verstossen, nach dem Gott den Menschen als Mann und Frau erschaffen hat». Die Kirche betrachte jede Segnung solcher Beziehungen «als Segnung der Sünde», sie sind inakzeptabel.
In einer eigenen Erklärung stellt die koptisch-orthodoxe Kirche ihren Glauben zum Thema Homosexualität dar: Gott hat den Menschen in Heiligkeit geschaffen, als Mann und Frau. «Gott hat dem Menschen einen freien Willen gegeben, um nach seinem heiligen Willen zu leben und um nach Gottes göttlichem Plan für die Ehe zu leben: Ein Mann vereint sich mit einer Frau.» Die koptisch-orthodoxe Kirche glaubt, dass die Bibel «das gute Wort der Wahrheit für alle Zeiten ist». Die Bibel «verurteilt, warnt und verbietet» in beiden Testamenten sexuelle Praktiken zwischen zwei Menschen des gleichen Geschlechts (z. B. Röm 1,26-28; 1 Kor 6,9–10, Lev 18,22: Lev 20,13). Die koptisch-orthodoxe Kirche «lehnt es kategorisch ab, sich auf die Idee verschiedener Kulturen zu berufen, um gleichgeschlechtliche Beziehungen im Rahmen der sogenannten ‹absoluten menschlichen Freiheit› zu rechtfertigen, die zur Zerstörung der Menschheit führt. Die Kirche bekräftigt zwar ihren uneingeschränkten Glauben an die [persönlichen] Menschenrechte und die Freiheit des Menschen, sie bekräftigt aber auch, dass die Freiheit des Geschöpfs nicht so absolut ist, dass es die Gesetze des Schöpfers übertreten und brechen kann.»
Die Erklärung hält weiter fest, dass Menschen mit homosexuellen Neigungen genau wie Ehebrecher wahre Reue brauchen. Beide benötigen geistliche und psychologische Begleitung. Wer sich aus freiem Willen dafür entscheidet, Gottes Gebot zu brechen, muss gewarnt und von der Kommunion ausgeschlossen werden, bis er Busse tut.
Erst kürzlich übte auch die russisch-orthodoxe Kirche massive Kritik an der im Dezember vom Vatikan veröffentlichten Erklärung «Fiducia supplicans». Der Vorsitzende der biblisch-theologischen Kommission des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion (Alfejew), sprach gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur «RIA Nowosti» von einer «sehr ernsten Abkehr von den christlichen moralischen Normen».
Das am 18. Dezember vom Vatikan veröffentlichte Dokument, in dem das Glaubensdikasterium erstmals eine formlose Segnung von Menschen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen, aber auch von unverheirateten oder wiederverheirateten Paaren erlaubte, hat innerhalb der Katholischen Kirche in vielen Ländern eine heftige Debatte ausgelöst. Unter anderem lehnten die afrikanischen Bischofskonferenzen die Erklärung «Fiducia supplicans» mit grosser Mehrheit entschieden ab.
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
So haben die Frauen vor 60 Jahren in der Schweiz zum sonntäglichen Kirchgang noch die schwarzen Kleider, inklusive eines schwarzen Kopftuches getragen. Das machen die Wenigen, die die Kirche noch besuchen heute nicht mehr. Die kath. Kirche schreibt immer noch mittelalterliche Sexualregeln vor. z.B. Masturbation ist verboten und eine schwere Sünde. Dagegen inseriert die Coop Zeitung einen Womanizer und erklärt, dass Masturbation gesund sei.
Dass sich nun sehr konservative Katholiken eher mit den, noch konservativeren Kopten und afrikanischen Bischöfen verbunden fühlen, ist nachvollziehbar. Aber die Menschen werden sich dennoch rund um den Erdball weiter verändern.
Ein fabelhaftes Verständnis von Weltkirche und Geschwisterfamilie im christlichen Glauben.