Eine katholische Gemeinschaft versammelt sich 2023 in der St. Sebastian Kirche in Diyalagoda (Sri Lanka), um die heilige Messe zu feiern. Bild: shutterstock

Weltkirche

Fünf Jahre Oster­an­schläge in Sri Lanka – «Opfer heiligsprechen»

Bei den isla­mis­ti­schen Anschlä­gen am Oster­sonn­tag 2019 auf Kir­chen und Hotels in Sri Lanka wur­den 279 Men­schen getö­tet. Jetzt ver­langt eine Peti­tion, dass die katho­li­schen Opfer als «Mär­ty­rer des Glau­bens» geehrt werden.

Die katholische Kirche in Sri Lanka strebt die Heiligsprechung Hunderter Katholiken an, die bei den Bombenanschlägen am Ostersonntag 2019 getötet wurden. Eine entsprechende Petition sei für den fünften Jahrestag des tödlichen Terrors am 21. April vorbereitet, berichtete der asiatische Pressedienst Ucanews am Mittwoch.

«Es wird erwartet, dass am 21. April eine Petition mit den Unterschriften aller Gläubigen beim Vatikan eingereicht wird, um den Heiligsprechungsprozess einzuleiten», sagte Pater Rohan Silva von der Erzdiözese Colombo laut Ucanews. Die srilankische Kirche wolle, dass die ermordeten Katholiken zu «Märtyrern des Glaubens» erklärt werden, sagte er. «Sie sind alle für ihren Glauben gestorben, und es gibt viele Märtyrer in der Kirche, die auch für ihren Glauben an Gott gestorben sind. Sie werden als Märtyrer anerkannt und als Helden des Glaubens angesehen», fügte Silva hinzu. Sri Lanka ist ein mehrheitlich buddhistisches Land.

Islamistische Selbstmordattentäter von der srilankanischen Extremistengruppe «National Thowheed Jamath» verübten am 21. April 2019 in Colombo koordinierte Angriffe auf drei Kirchen und drei Luxushotels. Dabei kamen 279 Menschen ums Leben, darunter 37 Ausländer, und zahlreiche wurden verletzt. Bei den meisten Opfern handelte es sich um Katholiken, die an den Ostermessen teilnahmen.

Die srilankanische Kirche setzt sich seit langem für Gerechtigkeit für die Opfer ein und kritisierte entschieden die Untersuchungsberichte der Regierung als voreingenommen und unwahr. Colombos Erzbischof Kardinal Malcolm Ranjith fordert eine unparteiische internationale Untersuchung der Hintergründe und Drahtzieher der Anschläge. In Sri Lanka hält sich hartnäckig die Vermutung, dass die damalige Regierung aus machttaktischen Gründen bei den Anschlägen eine Rolle spielte oder sie trotz Warnungen nicht verhindert hat. Nach einem Eingeständnis des damaligen Präsidenten Maithripala Sirisena hatte der indische Geheimdienst die Sicherheitsbehörden Sri Lankas vor einem bevorstehenden Terroranschlag gewarnt.

© KNA. Alle Rechte vorbehalten.


KNA Katholische Nachrichten-Agentur


Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

You have reached the limit for comments!

* Diese Felder sind erforderlich.

Sei der Erste, der kommentiert