Gian Lorenzo Bernini kommt am 7. Dezember 1598 in Neapel zur Welt. Bereits als Achtjähriger geht er mit seinem Vater Pietro Bernini nach Rom, wo er in dessen Bildhauerwerkstatt ausgebildet wird. Schnell zeigt sich, dass er seinen Vater an Talent übertrifft.
Durch seinen Vater kommt Gian Lorenzo in Kontakt mit seinem ersten Mäzen, dem Florentiner Kardinal Maffeo Barberini, der ihm zwei Arbeiten überträgt. Die Qualität seiner Arbeit erregt die Aufmerksamkeit eines anderen Kardinals: Scipione Caffarelli-Borghese. Dieser gibt dem damals erst 20-jährigen Bernini den Auftrag, von der antiken Mythologie inspirierte Skulpturengruppen für seine Villa zu schaffen.
Die wohl berühmteste Skulptur stellt jene Szene aus Ovids «Metamorphosen» dar, in der sich die Nymphe Daphne auf der Flucht vor ihrem göttlichen Verehrer Apollo rettet in einen Lorbeerbaum verwandelt. «Bernini präsentiert die Szene auf einem ansteigenden Steinvorsprung, an dessen Spitze Daphne steht, dicht gefolgt von Apollo. Auf Erlösung hoffend, reckt die Nymphe ihre Arme in die Höhe, während Apollo sich nach ihr ausstreckt, um sie zu ergreifen. Meisterhaft fängt der Bildhauer den flüchtigen Moment der Verwandlung ein: Daphnes Zehen, die zu Wurzeln, ihre Beine, die zu Rinde, ihre Finger, die zu Zweigen werden. So hält Bernini das Vergängliche im harten Marmor fest: ein Kontrast, der Kunstkenner bis heute begeistert.»[1]
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