Kiko Argüello. (Bild: © Mazurcatholicchurch.org.uk/flickr, CC BY-NC-ND 2.0 Deed)

Weltkirche

Grün­der des «Neo­ka­techu­me­na­len Wegs» Kiko Argüello wird 85

Der spa­ni­sche Künst­ler und Grün­der des «Neo­ka­techu­me­na­len Weges» Kiko Argüello wird am Diens­tag, 9. Januar 2024, 85 Jahre alt.

Geboren 1939 in Leon in Spanien, studierte Francisco José Gómez Argüello Wirtz Kunst an der Königlichen Akademie in Madrid, wo er 1959 mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wurde.

Nach einer existenziellen Sinnkrise wandte sich Argüello erst der Philosophie und dann der Religion zu. Nach intensivem Studium des Christentums hängte er seine Karriere als Künstler an den Nagel und engagierte sich fortan inspiriert durch das Beispiel von Charles de Foucauld für die Armen und Ausgestossenen der Gesellschaft. In einem armen Viertel von Madrid entstand 1964 das «Neokatechumenat». Gründer waren Argüello sowie die Theologin Carmen Hernández (1930–2016). 1968 zogen die beiden in den Stadtteil Borghetto Latino in Rom.

Wiederentdeckung der Taufe
Der «Neokatechumenale Weg» zählt zu den neuen Geistlichen Gemeinschaften in der Katholischen Kirche. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, Christen langfristig auf ihrem Glaubensweg zu begleiten und ihr religiöses Leben zu intensivieren. Das versuchen die Mitglieder durch geistliche Übungen sowie durch die Bildung fester Gruppen, die über einen Zeitraum von mindestens 15 Jahren bestehen.
Der «Neokatechumenale Weg» wird in den Diözesen erst auf Einladung des jeweiligen Ortsbischofs tätig. Wenn der entsprechende Pfarrer zustimmt, beginnt ein Katechisten-Team mit dem Aufbau örtlicher Gruppen.

Der Name der Gemeinschaft lehnt sich an die Einführung von Taufbewerbern («Katechumenen») in den christlichen Glauben an. Der «Neokatechumenale Weg» wurde 1990 von Papst Johannes Paul II. offiziell anerkannt. Der Vatikan hat sich lange Zeit genommen, die Gemeinschaft zur Abfassung von Statuten zu veranlassen. Erst 2008 und nach fünfjähriger Erprobungsphase wurde sie endgültig kirchenrechtlich anerkannt. Zuvor waren die Mitglieder 2005 aufgefordert worden, sich stärker als bisher in die bestehenden Pfarrgemeinden zu integrieren.

Der «Neokatechumenale Weg» ist geprägt von einem ausgeprägten Eigenleben der Gemeinschaften – unter anderem mit von der Pfarrgemeinde getrennter und teils unterschiedlicher Feier der Eucharistie in kleinen Gruppen. Laien nehmen als Vorsteher von neokatechumenalen Gruppen eine starke Stellung ein.

Zwei Seminare auch in der Schweiz
Die Bewegung umfasst nach eigenen Angaben rund 21 300 Gemeinschaften mit 1,5 Millionen Mitgliedern in 134 Nationen. Es gibt 120 neokatechumenale Priesterseminare, die alle den Namen «Redemptoris Mater» (Mutter des Erlösers) tragen. In ihnen leben Seminaristen verschiedener Nationalitäten, die sich für die Missionsarbeit berufen fühlen. In der Schweiz existiert in Fribourg und in Lugano je ein Seminar mit rund 10 respektive 15 Priesteramtskandidaten.

In Deutschland sind es in 15 Diözesen rund 90 Gemeinschaften mit rund 2300 Mitgliedern sowie 2 Priesterseminare in Köln und Berlin. Gefördert wurde der «Neokatechumenale Weg» unter anderem vom Kölner Kardinal Joachim Meisner.
In der Schweiz gehörte der unlängst verstorbene Jesuit und Weihbischof Peter Henrici zu den Förderern des Neokatechumenalen Weges. Offizielle Angaben über die Anzahl Mitglieder in der Schweiz gibt es nicht. Allgemein kann gesagt werden, dass der neokatechumenale Weg im lateinischen Teil der Schweiz stärker vertreten ist als in der Deutschschweiz.

Die Ikonenmalerei ist für Argüello ein wichtiges Mittel der Evangelisierung. Er hat für viele Kirchen weltweit religiöse Gemälde erstellt. Als Ikonenmaler gestaltete er unter anderem die Almudena-Kathedrale zur Hochzeit des spanischen Prinzenpaares Felipe und Letitia 2004 neu. Für neokatechumenale Gottesdienste komponierte Argüello zudem rund 180 religiöse Lieder.

Francisco José Gómez de Argüello wurde 2011 von Papst Benedikt XVI. zum Konsultor des «Päpstlichen Rats zur Förderung der Neuevangelisierung» ernannt. Er war bereits seit 1993 als Konsultor für den 2016 aufgelösten «Päpstlichen Rat für die Laien» tätig und war in dieser Funktion zuletzt 2014 durch Papst Franziskus bestätigt worden.


KNA/Redaktion


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