Domherr Roland Graf ging in seiner Predigt vom Evangelium des Festtages der heiligen Maria Magdalena aus: Diese blieb am Ostersonntag allein beim leeren Grab zurück. «Die Liebe zum Herrn, ihre Sorge, wo der Leichnam hingebracht wurde, liess sie beim Grab verharren. Sie wurde durch die Begegnung mit dem auferstandenen Herrn belohnt.» Sie eilte zu den Jüngern, doch diese glaubten ihr zunächst nicht. «Es brauchte schliesslich die persönliche Begegnung mit dem auferstandenen Herrn, welche die Apostel zu Zeugen machte, denken wir insbesondere auch an den Apostel Thomas. Und so können wir uns auf sie stützen, für unseren persönlichen Glauben und auch für unser Glaubenszeugnis im Leben als Christen, als Malteser.»
Domherr Roland Graf nahm Bezug auf den Wahlspruch des Malteserordens «Tuitio Fidei et Obsequium Pauperum» (Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Armen und Notleidenden).
Bei der Verkündigung des Glaubens sehe man sich zunehmend schwierigeren Rahmenbedingungen ausgesetzt. «Es braucht auch vonseiten der Zuhörerinnen und Zuhörer ein offenes Ohr, damit sie das Evangelium in sich aufnehmen und dann im Leben umsetzen und ihrerseits zu Zeugen Christi werden.» Er erlebe oft bei Jugendlichen ein «beispielloses Desinteresse» an religiösen Inhalten und frage sich, wie man sie aus diesem abgestumpften Zustand, aus diesem «religiösen Scheintod» holen könne. «Wohl nur durch das Gebet der Mitmenschen zusammen mit der Gnade Gottes. Ja, es braucht das gemeinsame Gebet, die gemeinsame sonntägliche Eucharistiefeier, unser Zeugnis im Alltag – sicher auch gepaart mit viel Geduld und dem unerschütterlichen Vertrauen, dass der Heilige Geist überall wirken kann.» Auf das Wirken des Heiligen Geistes sollen wir setzen, wenn es um die Verteidigung des Glaubens und die religiöse Bildung geht. Diese ermöglicht es, «die mantraartig vorgetragenen Forderungen mancher Exponenten des synodalen Prozesses bzw. des synodalen Weges zu kontern».
Es bestehe zweifellos ein Zusammenhang zwischen der «Tuitio Fidei» und «Obequium Pauperum»: «Der Glaube motiviert zu tätiger Nächstenliebe, insbesondere gegenüber den Kranken und Armen. Bitten wir den Beistand, den Heiligen Geist, dass wir darin nicht nachlassen, sondern dass er uns immer wieder neu die nötige Kraft gibt, gemäss den Weisungen unseres Ordens «als aufrechte Christen zu leben, zur grösseren Ehre Gottes».
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