Es war eine schlichte, aber sehr feierliche Eucharistiefeier in der Kathedrale St. Mariä Himmelfahrt in Chur. Diakon Christoph Brüning rief den Weihekandidaten auf, vor den Bischof zu treten. Mit einem lautem «Hier bin ich» trat Agil Raju vor Bischof Joseph Maria Bonnemain. Nachdem Regens Daniel Krieg bestätigt hatte, dass der Kandidat würdig sei, erklärte Bischof Bonnemain: «Mit dem Beistand unseres Herrn und Gottes, Jesus Christus, des Erlösers, erwählen wir diesen unseren Bruder zum Diakon.» Die Gemeinde, darunter viele Gläubige aus dem Pfarrverband Fussach – Gaissau – Höchst im nahen Vorarlberg, wo Agil Raju aktuell im Einsatz ist, bekundeten ihre Zustimmung mit einem kräftigen «Dank sei Gott, dem Herrn».
Gottes Liebe ist bedingungslos
In seiner Homilie ging Bischof Joseph Maria auf das Evangelium ein, das vom Rangstreit unter den Jüngern erzählt, wer wohl der Grösste sei (Lk 22,24–30). «Ist es nicht verblüffend, dass sich der Sohn Gottes mit einem Diener vergleicht?», fragte der Bischof. Doch gerade dies sei die wahrste und wichtigste Botschaft der christlichen Offenbarung. Gott setzt sich nicht mit Gewalt durch, sondern stellt sich in den Dienst der Menschen. Bischof Joseph Maria ging so weit zu sagen, dass Gott sich von uns Menschen befehlen lasse.
Die Liebe Gottes ist bedingungslos; wir müssen Gott nicht mit Opfer besänftigen. Gerade in der Eucharistie zeige sich, dass Gott sich allen Menschen schenke, ohne Ansprüche an sie zu stellen. Jesus selbst sagte, er sei nicht gekommen, um zu richten, sondern um zu retten. «Gott bietet uns sein Heil und seine Liebe an und diese werden sich schlussendlich durchsetzen gegen alles, was nicht Liebe ist.»
Die Fürbitten entfielen aufgrund der Allerheiligenlitanei. Bischof Joseph Maria bat aber die Gläubigen, in einem Moment der Stille, für den Frieden im Heiligen Land zu beten.
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