Martin Rohrer wird neuer Programmleiter bei «Radio Maria». (Bild: zVg)

Interview

«Ich möchte die Freude am Glau­ben verkünden»

Im Novem­ber 2023 wird Mar­tin Roh­rer Pro­gramm­di­rek­tor bei «Radio Maria Schweiz». Wie der ehe­ma­lige Regens des Pries­ter­se­mi­nars St. Luzi in Chur zu die­ser Anstel­lung kommt, berich­tet er im Inter­view mit «swiss​-cath​.ch».

Sie waren in den letzten Jahren Regens im Bistum Chur. Nun werden Sie ab November Programmleiter von «Radio Maria». Was hat Sie dazu bewogen?
Vor etwa drei Monaten erhielt ich ganz überraschend eine entsprechende Anfrage. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Stabsstelle Personal des Bistums Chur bereits erste konkrete Schritte betreffend einer Anstellung in einer Pfarrei unternommen – ich habe ja ein Sabbatjahr hinter mir und suchte wieder eine Stelle. Als dann die Weltfamilie von Radio Maria auf mich zukam, erklärte ich deshalb auch, dass es schwierig werden würde, da bereits ein Einsatz in einer Pfarrei geplant sei. Sie sprachen aber trotzdem Bischof Joseph Maria bei einem Treffen darauf an, und er entschied gemeinsam mit der Stabsstelle Personal, mich für diese Aufgabe freizustellen.

Sie haben ja bereits Erfahrung als Programmleiter: Von 2007 bis 2014 hatten Sie diese Funktion bei «Radio Gloria» inne.
Diese Tatsache machte es ehrlich gesagt zu Beginn etwas schwierig für mich. Ich möchte nicht von «Konkurrenz» sprechen, doch «Radio Gloria» und «Radio Maria» haben die gleiche Zielsetzung und damit ein mehr oder weniger gleiches Zielpublikum. Mein Wunsch ist, dass es mir aufgrund meiner Erfahrung bei «Radio Gloria» gelingt, allfällige Gräben zuzuschütten und Synergien zu schaffen.

Wo sehen Sie die Unterschiede, wo die Gemeinsamkeiten zwischen «Radio Gloria» und «Radio Maria»?
Die Gemeinsamkeit liegt natürlich darin, dass für beide Radios an erster Stelle die Verkündigung der Botschaft Christi steht. Die Unterschiede sehe ich in der Struktur: «Radio Gloria» ist ein unabhängiges Radio. Wir konnten das Programm frei gestalten und unsere Vorstellungen und Wünsche umsetzen. Soweit ich bis jetzt einen Einblick habe – ich beginne ja erst im November als Programmleiter – gibt es bei «Radio Maria» ziemlich klare Vorgaben. Das hat damit zu tun, dass «Radio Maria» Teil der «Weltfamilie Radio Maria» ist. Diese möchte natürlich bis zu einem gewissen Punkt eine Einheitlichkeit der «Radio Marias» in den verschiedenen Ländern. Und «Radio Maria» ist einiges grösser als «Radio Gloria». Mehr Menschen bedeutet immer auch mehr Strukturen. Doch schlussendlich ist die Frage, was man aus diesen Strukturen macht.

Welche Schwerpunkte möchten Sie setzen?
Das ist eine einfache Frage (lacht): Ich möchte die Schönheit des Glaubens und die Freude am Glauben verkünden, durch positive Beiträge den Glauben der Menschen stärken.

Es wird kolportiert, dass das Radiostudio ganz nach Brig verlegt werden soll.
Es gibt schon länger ein Studio in Brig. Aufgrund einer erfreulichen Mitarbeiterentwicklung wird nun ein professionelles Studio gebaut, das am 8. Dezember eingeweiht wird und am gleichen Tag auch auf Sendung geht. Doch es ist vorgesehen, dass wir weiterhin an zwei Standorten (Adliswil und Brig) vertreten sind.

«Radio Maria» hat turbulente Jahre hinter sich – so kündigten auf einen Schlag mehrere Mitarbeiter. Auch soll das Radio finanzielle Probleme haben. Sind Sie der Mann, der jetzt «aufräumen» soll?
Nein, «aufräumen» werde ich nicht. Wie gesagt, beginne ich erst im November als Programmleiter, doch ich hatte bereits einen Einblick ins Radio und konnte feststellten, dass inzwischen einige Massnahmen eingeleitet wurden. Sicher werden auch verschiedene Erwartungen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an mich herangetragen werden. Manche sind zudem etwas verunsichert. Meine Aufgabe sehe ich in erster Linie darin, durch eine klare Positionierung als Programmleiter wieder Stabilität zu schaffen und so Ruhe zu vermitteln. Wir sind als Team unterwegs und haben eine gemeinsame Vision, die wir umsetzen möchten. Das ist das Wichtigste.


Rosmarie Schärer
swiss-cath.ch

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Rosmarie Schärer studierte Theologie und Latein in Freiburg i. Ü. Nach mehreren Jahren in der Pastoral absolvierte sie eine Ausbildung zur Journalistin und arbeitete für die Schweizerische Kirchenzeitung SKZ.


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