Kathedrale in Chur während der RedWeek 2022. (Bild: «Kirche in Not (ACN)»)

Weltkirche

Im Zei­chen der Märtyrer

Seit acht Jah­ren wer­den wäh­rend der «Red­Week» Kir­chen und öffent­li­che Gebäude als Zei­chen der Soli­da­ri­tät mit ver­folg­ten und dis­kri­mi­nier­ten Chris­tin­nen und Chris­ten welt­weit rot angestrahlt.

Der Bericht «Religionsfreiheit weltweit 2023» von «Kirche in Not» zeigt auf, dass in 61 von 169 Ländern die Religionsfreiheit schwerwiegend verletzt wird; davon sind 62 Prozent der Weltbevölkerung betroffen. Christen sind die weltweit am stärksten verfolgte Religion: 80 Prozent aller Christinnen und Christen leben in Ländern, in denen Diskriminierung oder Verfolgung existieren; alle fünf Minuten wird ein Christ getötet.

Gemäss dem Index von «Open Doors» führen Nordkorea, Somalia und Jemen die Rangliste jener Länder an, in denen Christen verfolgt werden. Regelmässig werden Berichte über Angriffe auf Christen veröffentlicht: Lynchjustiz, Blasphemievorwürfe, systematische Überwachung usw. Doch Gefahr droht Christen nicht nur in fernen Ländern. Im Westen hat sich in den letzten Jahren die sogenannte «Cancel Culture» entwickelt. Wer aus religiösen Gründen andere Ansichten als der Mainstream vertritt, wird angegriffen oder ihm drohen rechtliche Konsequenzen. Aktuellstes Beispiel: Die finnische Parlamentsabgeordnete Päivi Räsänen, Ärztin und ehemalige finnische Innenministerin, wurde der Hassrede beschuldigt, weil sie ihre auf biblischen Grundsätzen beruhende Meinung zu Ehe und menschlicher Sexualität öffentlich geäussert hatte.

Rot – das Blut der Märtyrer
Als Zeichen der Solidarität mit den verfolgten Christen weltweit werden während der «RedWeek» vom 11. bis 19. November 2023 Kirchen rot angestrahlt – Rot, die Farbe der Märtyrer. Viele Pfarreien feiern Gottesdienste, gestalten Prozessionen, entfachen Mahnfeuer oder laden ein zur Anbetung. An manchen Orten berichten betroffene Menschen von ihrer Situation und legen so Zeugnis für ihren Glauben ab.

«Das Menschenrecht der Religionsfreiheit ist wertvoll genug für ein weithin sichtbares Zeichen», betont Jan Probst, Geschäftsführer von «Kirche in Not» Schweiz/Liechtenstein. «Im Zentrum der Kampagne stehen Information und Gebet, die rote Beleuchtung ist das dazugehörige äusserliche Zeichen.»

Auch die Kirche St. Peter und Paul in Zizers GR wird von aussen rot angestrahlt. «Die Verfolgung der Christen weltweit stösst in unserem Land auf nur wenig Interesse, denn dieses Leiden scheint weit weg», erklärt Pfarradministrator Markus Würtenberger. «Das Rot, mit dem unsere Kirche angeleuchtet wird, erinnert nicht nur an diese Verfolgung, sondern auch an das Blut der Märtyrer. Märtyrer ziehen es vor ihr Blut für die Wahrheit, die sie erkannt haben zu vergiessen, als Kompromisse mit Halbwahrheiten zu schliessen. Wie sehr brauchen wir und wie heilend ist diese Wahrheit, die nicht irgendeine Sache oder Definition ist, sondern Mensch geworden ist.»
 

Die Liste der Pfarreien, die sich während der «RedWeek» engagieren, findet sich hier
Zu den Bauwerken, die in den vergangenen Jahren rot angestrahlt wurden, zählen u. a. das Kolosseum und der Trevi-Brunnen in Rom, die Christusstatue in Rio de Janeiro, die Elisabethbrücke in Budapest sowie die Kathedralen von Montreal und Toronto in Kanada, die Kathedrale von Manila auf den Philippinen, die Kathedrale von Armagh in Irland oder der Frankfurter Dom.


Redaktion


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Bemerkungen :

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    Meier Pirmin 11.11.2023 um 14:27
    Das Rot der Kardinäle, die Kardinalsfarbe Rot war ursprünglich nichts anderes als eine Aufforderung zur Bereitschaft zum Blutzeugnis. Gilt auch für rote Kippas und andere geistliche Gewänder. zumal hoher Prälaten. Dies scheint aber längst in Vergessenheit geraten zu sein.