Am 6. April 2024 werden es fünf Jahre, seit mich Bischof Vitus Huonder zum Priester geweiht hat. Den Bischof habe ich als einen sorgenden Vater in Erinnerung. Er hörte mir stets zu, nahm mich ernst und versuchte nach Möglichkeiten, mir zu helfen. Egal wie sein Terminkalender aussah, er hatte Zeit für mich. Das habe ich an ihm so geschätzt. Ich konnte mich jederzeit, unkompliziert und in jedem Anliegen bei ihm melden. Ich wollte daher Bischof Vitus zum Jahrestag meiner Priesterweihe wieder einmal begegnen, mit ihm in Erinnerungen schwelgen und ihm Danke sagen für all seine Mühen. Über das Institut «Sancta Maria» in Wangs SG habe ich schliesslich erfahren, dass es unserem ehemaligen Bischof Vitus gesundheitlich nicht gut geht. So meldete ich mich schnellstmöglichst für einen Besuch am 3. April 2024 an.
Als ich in Wangs ankam, berichteten mir die Mitarbeitenden am Empfang, dass Bischof Vitus vor nicht einmal zwei Stunden verstorben sei. Ich musste mich noch etwas gedulden, da der verstorbene Bischof für die Aufbahrung in seinem Zimmer vorbereitet wurde. Schliesslich durfte ich mich am Totenbett vom Bischof Vitus mit Gebet, Blumen und einer Kerze verabschieden. Anschliessend zeigte mir ein Pater das Arbeits- und Empfangszimmer des emeritierten Bischofs. Wir unterhielten uns über unsere Begegnungen und Erfahrungen mit dem Bischof. Er erzählte mir, wie sehr sich der Bischof in den letzten Tagen nach Christus gesehnt hatte.
Lieber Bischof Vitus, ich sage Ihnen von Herzen Danke: Für all Ihre Mühen, für Ihre Sorge und Arbeit für unser Bistum Chur und für die Kirche in der Schweiz und für Ihre Arbeit am Weinberg des Herrn. Wenn ich Sie auch nicht mehr lebend angetroffen habe, so bin ich dankbar, dass ich an Ihrem Totenbett beten und danken durfte. Möge Ihnen nun das österliche Licht leuchten. Christus der Auferstandene schenke Ihnen den Lohn für Ihre Mühen und nehme Sie in Seiner Freude auf!
Vikar Mike Qerkini
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
Ich kenne Bischof Vitus Huonder nur von einem Händeschütteln bei Radio Maria. Dieses war aber speziell, denn es war nicht geplant. Aber Bischof Vitus wollte auch den geringwertigeren Gefässen des HERRN die Hände schütteln. Von was für einer hohen Qualität der Dienst von Bischof Vitus war, erkenne ich an drei Dingen: a) Er kämpfte für den Glauben, der uns ein für alle Male überliefert worden ist (Jud 1,3). b) Er weihte heilige und rechtgläubige Männer zu Priestern wie Vater Mike Qerkini. Und c) Er hat prophetisch mit seinem Brückenschlag zur FSSPX die Versöhnung mit der Mutterkirche und die künftige Erneuerung des heiligen Messopfers in Anlehnung zum tridentinischen Vorbild vorweg genommen. Danke!
Meine Erfahrungen mit Exzellenz sind genau dieselben: er hatte immer Zeit, kaum eine Audienz dauerte weniger als eine Stunde, und ich ging immer, aber auch wirklich immer, "besser", d.h. zufriedener hinaus als ich gekommen war. Wo er konnte half er mir, mitunter schien er mir der einzige der mir gegenüber Verständnis und Wohlwollen hatte.
Wir hätten uns dann wohl am 6. April getroffen, ich hatte nämlich selbiges vor - und wollte Exzellenz bitten daß er eine Dankesmesse für unseren Weihekurs liest, für 5 Jahre gnadenreiches Priestertum.
Morgen lese ich nun stattdessen ein Requiem um seine Seele dem himmlischen Vater anzuempfehlen...
Und am 6. April werde ich selbst die Messe für unseren gesamten Weihejahrgang aufopfern, als Dank und fürderhine Bitte