Symbolbild. (Bild: Fotalia 1356251)

Kirche Schweiz

Indi­vi­dual­be­steue­rung: Schlag ins Gesicht der kin­der­rei­chen Familien!

Stel­lung­nahme zum Ent­scheid des Bun­des­ra­tes über die Ein­füh­rung einer Indi­vi­dual­be­steue­rung der Inter­es­sen­ge­mein­schaft IG «Fami­lie 3plus» vom 31. August 2023.

Am 30. August kaufte der Bundesrat, für sich und seine Chefbeamte ein neues Bundesratsflugzeug. Preis: 104 Mio. Franken. Am selben Tag beschloss er auch, kinderreiche Grossfamilien mit Steuern massiv stärker zu belasten.

Ende 2021 gab es in der Schweiz 519 000 Haushalte mit drei und mehr Kindern. Insgesamt lebten gegen 2,7 Mio. Menschen in diesen Grossfamilien. 95 % der Eltern sind verheiratet. Kinderreichen Müttern ist es oft physisch und psychisch nicht möglich, ausser Haus zu arbeiten. Sie zerbrechen an der Doppelbelastung von Erwerbsarbeit und Familienmanagement.

Viele Grossfamilien müssen mit einem Haupteinkommen und eventuell einem kleinen Zweiteinkommen durchkommen. Für sie wird es jetzt eng: Der Bundesrat will nämlich zur volkswirtschaftlichen Produktivitätssteigerung mehr Frauen in die Erwerbsarbeit schicken. Bundesrätin Karin Keller-Sutter möchte das mit einer Umstellung auf die Individualbesteuerung erreichen.

Ein Kompensationsmechanismus für Einverdienerfamilien (und Zweiverdienerfamilien mit sehr kleinem Zweiteinkommen) ist beim Übergang zur Individualbesteuerung nicht mehr vorgesehen. Künftig müssten Vater und Mutter zwei separate Steuererklärungen ausfüllen. Die Kinderabzüge würden neu hälftig aufgeteilt. Entsprechend kann der Abzug beim Elternteil, der kein Einkommen erzielt, auch keine Entlastung bewirken. Den kinderreichen Familien geht der Abzug also verloren. Allein bei der Bundessteuer müssten Einverdienerfamilien mit einer Steuererhöhung von bis 2000 Franken rechnen. Hinzu kommen Kantons- und Gemeindesteuern, die ebenfalls zur Individualbesteuerung übergehen.

Der Bundesrat verabschiedet sich damit vom traditionellen Familienmodell. Zudem setzt er sich bei der Familienbesteuerung einfach über die Vorgaben des Bundesgerichts hinweg. Wir wehren uns entschieden gegen diese Diskriminierung der kinderreichen Familien!


IG «Familie 3plus»


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Bemerkungen :

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    Gabriela Ulrich 02.09.2023 um 09:48
    Nachtrag: Die Individualbesteuerung ist ein Thema der Politik im Bundeshaus Bern. Somit ist es ein weltliches Thema. Folglich müssen die Parlamentarier, die katholisch sind, sich für die traditionelle Familie einsetzen!
  • user
    Meier Pirmin 01.09.2023 um 20:09
    Zu diesem Thema passt gut das Unwort "Heiratsstrafe".
  • user
    Gabriela Ulrich 01.09.2023 um 19:25
    Wie oben zu entnehmen ist, ist die Individualbesteuerung zum Nachteil der Familie. Ich frage mich, warum schaut der Bundesrat nicht nach Ungarn, wo die Mütter steuerbefreit werden. Die Ungaren gehen wegen der Steuerbefreiung der Mütter wieder in ihre Heimat zurück. Das Modell der Steuerbefreiung der Mütter hat sich jedenfalls in Ungarn bewährt. Beim ersten Kind zahlt die Mutter bis zu einem bestimmet Alter keine Steuern, ab dem dritten Kind ihr lebelang keine Steuern! Die Geburtenzahlen sind dadurch gestiegen. Ausserdem kommen die Mütter ihren Mutterpflichten nach! Hingegen mit dem Modell der Individualbesteuerung nimmt man dem Kind die Mutter weg und das ist nicht zum Wohle des Kindes und der Mutter und nicht im Interesse der Familie. Klar ist, dass das Kind das schwächste Glied ist. Die egoistische Individualbesteuerung ist gegen die traditionelle Familie. Darum ist sie vollumfänglich abzulehnen.