Am 22. Februar 2024 erklärte die Deutsche Bischofskonferenz (DBK), für Christen sei die «Alternative für Deutschland» (AfD) nicht wählbar. Sie erachte ebenso eine entsprechende Parteizugehörigkeit mit einem haupt- oder ehrenamtlichen Dienst in der Kirche für unvereinbar. Als Grund gab sie an, dass in der AfD eine «völkisch-nationalistische Gesinnung» dominiere.
Fakt ist, dass die AfD spektakuläre Wahlerfolge erzielt; ihr Parteiprogramm erscheint immer mehr Wählerschichten attraktiv, vermag offenkundig Themen anzusprechen, die einer wachsenden Zahl der Bevölkerung unter den Nägeln brennen. Da wäre es für die Bischöfe naheliegend, sich die Frage zu stellen, was genau sich denn die Gläubigen von der AfD erhoffen. Oder anders formuliert: Auf welche Ängste der Menschen gibt die AfD anscheinend eine beruhigende Antwort?
Fehlende Integration
Die Antwort liegt auf der Hand: Primär auf die überhandnehmenden Ängste vor einer wachsenden, nicht mehr kontrollierbaren Migration. Die Angst vor einer «Überfremdung» ist auch in der Schweiz seit Jahrzehnten vorhanden. Bereits 1970 wurde über die sogenannte «Schwarzenbachinitiative» abgestimmt und diese knapp abgelehnt (54 % Nein, 46 % Ja). Es folgten in den Jahren 1974, 1977, 1984, 1988, 1996 und 2000 weitere Initiative, die alle abgelehnt wurden.
Am 28. November 2010 stimmte der Souverän der Verfassungsinitiative «für die Ausschaffung krimineller Ausländer» mit 52,3 % Ja zu 46,7 % Nein zu und am 9. Februar 2014 der Initiative «Gegen Masseneinwanderung» (50,3 % + 14,2 Stände Ja, 49,7 % + 8,5 Stände Nein).[1] Deren Umsetzung auf Gesetzesebene wurde durch das eidgenössische Parlament auf Kosten der Glaubwürdigkeit der Politik weitgehend unterlaufen. Die SVP reagiert mit einer neuen Volksinitiative. Sie trägt den Titel «Keine 10-Millionen-Schweiz» und wurde am 3. April 2024 eingereicht. Wie populär diese Forderung ist, belegt die Tatsache, dass das notwendige Quorum von 100 000 Unterschriften bereits nach der Hälfte der Sammlungsfrist deutlich übertroffen wurde.
Migration gibt es, seit es Menschen gibt. In den letzten Jahren hat die Migration stark zugenommen. Dazu kommen viele Flüchtlinge und Asylbewerber, die Kriegen, Verfolgung oder einer desolaten wirtschaftlichen Situation im Herkunftsland entfliehen wollen oder aber den Verlockungen der westlichen Konsumgesellschaften nicht widerstehen können. Die Asylverfahren ziehen sich oft in die Länge; in dieser Zeit sind die Menschen zur Untätigkeit in Massenunterkünften gezwungen. Menschen aus Kriegsgebieten leiden oft unter Traumata oder psychischen Problemen. Viele Migrantinnen und Migranten kommen aus fremden Kulturkreisen, eine Integration in die jeweiligen Landesverhältnisse ist je nach Lebenssituation (z. B. Massenunterkünften) nicht möglich; von manchen wird diese auch gar nicht erstrebt.
Immer wieder kommt es zu Straftaten, an denen Ausländer beteiligt sind und einen kulturellen oder religiösen Hintergrund aufweisen. So erlangten die sexuellen Übergriffe durch Männer aus dem nordafrikanischen und arabischen Raum an Silvester 2015 in Köln traurige Berühmtheit. Oder jüngst die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten eritreischen Gruppen in Gerlafingen am Osterwochenende 2024. Das alles verstärkt verständliche Ängste in der Bevölkerung.
Grosse Migrationsströme führen zwangsläufig zu Problemen. Die nordischen Länder haben nach einer jahrzehntelang praktizierten «Willkommenskultur» mit fatalen Folgen eine Kehrtwende um 180 Grad vollzogen und ihre Migrationspolitik mittlerweile massiv verschärft. In Frankreich als ehemaliger Kolonialmacht liegen die Probleme insofern anders, als viele Menschen aus den ehemaligen Kolonien einen französischen Pass besitzen und somit als Franzosen in Frankreich leben. Hinzu kommt das sogenannte «ius soli»: Wer in Frankreich geboren wird, erhält automatisch die französische Staatsbürgerschaft. Herausforderungen, denen Frankreich immer weniger gewachsen ist und einer tickenden Zeitbombe gleichkommen. Es kommt immer wieder zu Gewaltausbrüchen in den sogenannten Banlieues (Vorstädten), zuletzt im Juli 2023 nach den tödlichen Schüssen eines Polizisten auf einen 17-Jährigen. Die vorwiegend Jugendlichen, die darauf mit Vandalismus und Plünderungen reagierten, waren Kinder und Grosskinder von Migranten aus Nordafrika, alle mit französischem Pass. Für die Eltern respektive Grosseltern waren die Banlieues einst das erhoffte Paradies. Doch die Vororte verarmten immer mehr; heute herrscht dort eine grosse Kriminalität und als Folge davon sind die staatlichen Einrichtungen und Schulen schlechter als an anderen Orten in Frankreich. Jugendliche sehen keine wirkliche Zukunft oder Aufstiegschancen. Die Postmigranten «fühlen sich weder als Franzosen noch als Algerier oder Marokkaner. Sie gehören nirgendwohin. Das erklärt die Zerstörungswut, die sich gegen staatliche Gebäude und selbst Schulen richtet», so Eric Gujer in seinem Kommentar in der NZZ vom 7. Juli 2023. Und er zieht die Bilanz «Die eigentliche Ursache ist eine Politik, die grosse und homogene Gruppen ins Land liess, ohne sich um die Aufnahmefähigkeit der Gesellschaft zu kümmern.»
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
Die ausländischen Arbeitskräfte werden somit nicht nur von Industrie und Landwirtschaft in die Schweiz geholt.
Offb 5,9-10
Und sie sangen ein neues Lied und sprachen: Würdig bist Du, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn Du wurdest geschlachtet und hast mit Deinem Blut Menschen für Gott erworben
aus allen Stämmen und Sprachen, aus allen Nationen und Völkern
und Du hast sie für unsern Gott zu einem Königreich und zu Priestern gemacht; und sie werden auf der Erde herrschen.
Was lesen wir da?
1. Es gibt am Ende der Tage eine Kirche, die kommt aus Stämmen, Sprachen, Nationen und Völkern. Das ist nicht eine völlig vermischte Menschenmasse. Die Geheime Offenbarung sagt hier zwar nicht, Stamm oder Gemisch sei besser. Sie sagt aber, dass die Kirche - das sind nicht etwa die, die physisch migrieren, sondern die, die intellektuell-psychisch migrieren - aus einer Vielfalt zusammengeführt wird. Müsste diese sich zuerst auflösen, würde die Bibel es sagen.
2. "Vielfalt" war doch das Schlagwort der Migrationsbefürworter, nicht wahr? Wenn man jemandem also Völkervermischung vorwirft, sollte man genau darauf achten, ob die Vielfalt auch wirklich zu Wort kommt oder ob eine neue Einheitlichkeit erzwungen wird. Man erinnere sich an die Pflicht zum Tragen von Personalausweisen, an die Videoüberwachung oder weitere Sicherheitsfragen. Migration wird am Grade ihrer Friedlichkeit zu messen sein, wenn es heisst "Menschen für Gott erworben", denn "Gott ist der Fried", sagt der Hl. Bruder Klaus. Das heisst, es wird ebenso falsch sein, Migranten im Zeitalter der Mobilität grundsätzlich gegenüber Sesshaften herabzusetzen, wie es auch falsch sein muss, Millionen auf einmal zu verschieben. Es wird alles eine Frage des Masses sein, oder um klar über die politischen Entscheidungen von 2015 zu sprechen: des Verhältnisblödsinns.
3. Die friedlich in der Kirche Zusammengeführten "werden auf der Erde herrschen". Das sind diejenigen, die dadurch herrschen, dass sie dienen. Die Frage, ob ich dem muslimischen Bruder dadurch diene, dass ich ihm die Passion Christi verschweige, hängt auch an der Frage, ob der Islam oder das Christentum besser ist. Diese Frage ist nicht ohne übernatürliche Hilfe klärbar. Der Dialog zwischen beispielsweise diesen beiden Religionen wird davon abhängen, ob er auch irgendwie Mission ist, sonst hat er für einen Katholiken keinen Sinn. Also muss der Moslem bereitwillig zuhören. Das bedeutet, dass der einzelne Moslem angesprochen werden muss und weder 10'000 noch 1 Million zugleich. Daher ist anzunehmen, dass Migration für die Kirche im Vergleich zur heutigen Dosierung eher homöopathisch verabreicht werden sollte.
Die sich immer wieder gegen Ausländer stellende SVP macht nicht mehr, als reine Problem Bewirtschaftung. In den letzten Jahrzehnten hätte die SVP im Bundesrat mehrfach Gelegenheit gehabt, das Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement zu übernehmen, hat es aber nicht gemacht.
Nun mit Beat Jans ist ein Bundesrat an der Arbeit der Lösungen bringt, um die zu grosse Zahl an Asylgesuchen zu reduzieren.
Ein grosses Problem stellen in diesem Kontext die kulturellen Unterschiede dar, wird oben geschrieben. Aber speziell die kath. Kirche geht davon aus, dass ihre Regeln, unabhängig von der Lebensweise und Kultur der Menschen weltweit gültig sein sollen.
Hier muss man schon klar unterscheiden. Wer an Leib und Leben bedroht wird, der kann Asyl beantragen. Wie der Katechismus ja auch klar sagt, muss ein Land immer die Balance aufrecht halten. Aber die aktuelle Migration (teils gesteuert) zeigt uns ja wer kommt. Hauptsächlich junge MUSLIMISCHE Männer, welche sich weder anpassen wollen, sondern unseren Glauben unsere Kultur verachten. Zur AfD. Als gläubiger Katholik hat man die Pflicht das geringste Übel zu wählen. Man schaut sich ein Parteiprogramm an. Die AfD ist noch die einzige Partei, welche sich klar für das Lebensrecht einsetzt, für die Familie und gegen eine Islamisierung in Deutschland. Objektiv sicherlich das geringste Übel aktuell, auch wenn es keine "christliche" Partei gibt.