Jägermeister. (CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons)

Mit spitzer Feder

Ja, es darf auch ein «Es» sein!

Auf­merk­same Zeit­ge­nos­sen erin­nern sich: Als Ueli Mau­rer am 30. Sep­tem­ber 2022 sei­nen Rück­tritt als Bun­des­rat bekannt gab, fügte er am Schluss auf Anfrage von Jour­na­lis­ten noch den Satz hinzu: «Ob meine Nach­folge eine Frau oder ein Mann ist, ist mir eigent­lich egal, solang es kein ‹Es› ist.» Der Auf­schrei liess nicht lange auf sich war­ten: «Ueli Mau­rer ist ein trans­pho­bes Ar*****», pöbelte Jonas Kam­pus, Sekre­tär der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSOA).

Dem Phantomschmerz so zahlreicher «Es» mochte das Portal «kath.ch» nun nicht mehr länger zusehen: Ein Stelleninserat soll fürs erste Linderung verschaffen. Gesucht wird eine «Redaktions-Assistenz», «Es»-Bewerbungen sind ausdrücklich erwünscht. Das Anforderungsprofil ist einigermassen anspruchsvoll. Verlangt werden u. a. «Überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft, Stressresistenz und Kommunikationskompetenz». Vermutlich schwebt «kath.ch» eine Künstliche Intelligenz als ideale Bewerbung vor.

Sollte es ein binäres Wesen, sei es eine Frau oder ein Mann, trotzdem wagen, sich auf diese anspruchsvolle Stelle zu bewerben, sei ihm empfohlen, sich kurz vor dem Vorstellungsgespräch einen kräftigen Schluck «Jägermeister» zu genehmigen – eingedenk des Slogans der legendären Werbekampagne dieser Marke: «Ich trinke Jägermeister, weil mir der Psychiatrieprofessor das ‹Es› angeboten hat.»


Niklaus Herzog
swiss-cath.ch

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Lic. iur. et theol. Niklaus Herzog studierte Theologie und Jurisprudenz in Freiburg i. Ü., Münster und Rom.


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Bemerkungen :

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    Gabriela Ulrich 02.09.2023 um 09:27
    Das Wort katholisch (griech. Allumfassend) bedeutet, dass die Kirche Jesus Christus zu allen Menschen gesandt wurde. Katholiken: Die Kirche ist dem Glaubensbekenntnis nicht nur eine apostolische und heilige, sondern eben auch eine "katholische" Kirche, also eine Kirche, die in Fülle und Vollkommenheit besteht, weil in ihr Christus zugegen ist. Sie verkündet den ganzen unverfälschten Glauben.
    Zur vollen Gemeinschaft der Katholischen Kirche gehört, wer getauft ist, sich durch das Bekenntnis des katholischen Glaubens und den Empfang der Sakramente an Jesus Christus bindet und die Lehre in Einheit mit Papst und Bischöfe anerkennt.
    Glaubt an das Evangelium!
  • user
    Heinz Angehrn 29.08.2023 um 17:12
    Was soll denn dieser nun schon lange andauernde Kreuzzug gegen kath.ch? Herr Rauch hat sich zum besser zahlenden Medium verabschiedet, und Frau Müller tritt in alle Fettnäpfe, die nur denkbar sind. Herr Herzog, ich appelliere an Ihren (von mir nicht bezweifelten) Verstand: Mehr Seriosität auch von Ihrer Seite, der Jägermeister-Spruch könnte ja von RR oder von Herrn Aiwanger (?? oder doch Köppel ??) stammen.
    • user
      Michael 31.08.2023 um 17:04
      Da hat einer in der weissen Mediensuppe den schwarzen Tupfen gefunden. Weg damit?
  • user
    Gabriela Ulrich 29.08.2023 um 10:31
    Was weltlich ist und was katholisch ist, muss voneinander unterscheiden werden. Das macht das Portals kath.ch nicht. Wenn nicht drin steht, was drauf steht, ist das ganz einfach eine Irreführung und somit eine Täuschung. Der Name "Katholisch" steht nur für die Kirche und nicht für den Staat. Aus diesem Grund muss man solchen Portalen, wie kath.ch die Lizenz entziehen, denn sie sind des Namen "katholisch" nicht würdig.
    • Dominik Thali 01.09.2023 um 15:08
      Katholisch heisst weltumspannend, Frau Ulrich. Du und ich, Wir und Sie - und es - gehören da dazu. Sie hingegen schliessen offenbar lieber aus.
  • user
    Hansjörg 28.08.2023 um 14:37
    Wie zu sehen ist, die Welt verändert sich zum Positiven. Vor ein paar wenigen Jahrzehnten hätte es nur ein Mann sein dürfen.
    • user
      Ferdi23 29.08.2023 um 18:29
      Wieso „dürfen“, werter Herr Hansjörg? Vor ein paar wenigen (3,4,5?) Jahrzehnten war zumindest hier in der Schweiz die katholische Publizistik in der Hand reicher katholischer Familien oder Verleger, welche damit Geld verdienen und Löhne bezahlen konnten. Das Geld erhielten sie von den Lesern, denen der Lesestoff nicht über den Kopf gezogen werden konnte, denn dann hätten sie den verweigern können, das Geschäftsmodell wäre eines natürlichen Todes gestorben.
      Wer als Schreibkraft beim Unternehmer anschaffen (!) wollte, musste sich bewerben. Keinem wäre es eingefallen, bei Bewerbungsgespräch den Hosenladen öffnen zu müssen, wenn Exhibitionismus zu seiner Qualifikation erforderlich gewesen wäre.
      Könnte die katholische Publizistik durch den Steuerzahler tatsächlich wieder zum Leben erweckt werden, würde sie nach Anschubfinanzierung selbsttragend werden müssen (also auf Bezahlmodell setzen müssen).
      Ihrem ersten Satz könnte man zustimmen, wenn man wüsste welche Welt sie damit meinen: Es gibt in jeder Pizza etwas, das besser ist als in einer anderen. Warum werden bei kath.ch anschaffen könnende Schreibkräfte mit der Einschränkung angelockt, einem von drei Geschlechtern sich zuzurechnen zu müssen? Sind nur drei attraktiv genug?