Im Jahr 724 gründete der heilige Pirmin auf der Insel Reichenau das Kloster Mittelzell (heute Münster St. Maria und Markus).
Die Herkunft Pirmins ist nicht bekannt. In der Forschung werden Irland, Südwest-Gallien oder auch Paris als Heimat diskutiert. Nach der Hornbacher Pirminsvita aus dem 9. Jahrhundert war er Bischof in Meaux bei Paris, bevor er unter dem Schutz des karolingischen Hausmeiers Karl Martell nach Alemannien einwanderte. 724 gründete der heilige Pirmin auf der Reichenau ein Kloster zu Ehren der Gottesmutter und der Apostel Petrus und Paulus. Die Insel war gemäss Überlieferung noch nicht bewohnt und verwildert. Doch Schlangen, Kröten und anderes Getier sollen die Insel fluchtartig verlassen haben, als der Heilige die Insel betrat. Pirmin habe anschliessend mit seinen vierzig Männern die Insel gerodet und urbar gemacht. Ausgrabungen belegen hingegen, dass die Insel schon vor Ankunft der Mönche besiedelt war.
Der erste Klosterbau war bereits eine vierflügelige Anlage um einen Kreuzgang herum. In den 1980er-Jahren wurden von diesem ersten Holzkloster bei Grabungen Pfostenstümpfe gefunden, deren dendrochronologische Datierung ein Fälljahr aus der Gründungszeit nachweist.
Der heilige Pirmin musste bereits drei Jahre nach der Klostergründung die Insel wieder verlassen, da es zu politischen Spannungen zwischen dem Karolinger Karl Martell – dem Förderer Pirmins – und dem alemannischen Herzogtum kam. Pirmin soll in den nächsten Jahren verschiedene Klöster gegründet haben. Er starb am 3. November 753 in seiner letzten Klostergründung in Hornbach (Südwestpfalz). Schon Ende des 8. Jahrhunderts wird er in einer Metzer Handschrift als Heiliger bezeichnet und in einem Reichenauer Brevier war bereits Anfang des 9. Jahrhunderts ein Fest des heiligen Pirmin zu finden.
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :