Begleitet durch die Gottesmutter
In seiner Kindheit in Marokko erlebte Elmaleh eine geschwisterliche Gemeinschaft zwischen Juden und Muslimen. «Man kannte sich», erklärte er. «Man teilte die gleiche Kultur, das gleiche Essen und kannte die jeweiligen Feste des anderen.» Das Christentum gehörte nicht wirklich zu dieser Gemeinschaft, da dieses – im Gegensatz zum Judentum und dem Islam – Bilder und Statuen von Gott in der Gestalt Jesu Christi besitzt. Ihm und seiner Schwester wurde deshalb streng verboten, eine Kirche zu betreten. Doch das Verbotene lockt und so ging er eines Tages in eine Kirche hinein, wo er eine Statue der Jungfrau Maria sah. «Es war keine Vision, nur eine einfache Statue, aber ich war wie versteinert. Ich begann zu weinen und versteckte mich aus Angst, von meiner Familie entdeckt zu werden, aus Angst vor Flüchen und Aberglauben. Ich habe es meine ganze Kindheit lang geheim gehalten», erzählte er in einem Interview mit der Tageszeitung «Le Figaro». Er habe sich Maria langsam zugewandt und begann später, sie um Hilfe zu bitten, vor allem vor Auftritten. «Seitdem ich eine wundertätige Medaille von Maria erhalten habe, bin ich überzeugt, dass ich seit Langem unter dem Schutz der Jungfrau stehe, und ich trage sie als Schutz.»
Der Film «Reste un peu» ist eine Mischung aus Realität und Fiktionen. Seine Eltern, seine Schwester und sein Cousin spielen darin sich selbst – obwohl seine Eltern mit seiner Entscheidung, zum Katholizismus zu konvertieren, nicht einverstanden sind, sie unterstützen ihren Sohn trotzdem. In einem Interview mit «L'invité»3 sagte der Schauspieler über seinen Film: «Es ist wahr, dass es ein spirituelles, religiöses Coming-out ist.» Der Übertritt zum Katholizismus stelle für ihn zwar ein berufliches und auch soziales Risiko dar, aber kein spirituelles.
Elmaleh möchte mit seinem Film «Gesprächsbarrieren» abzubauen. Im säkularen Frankreich gäbe es eine Tendenz, «Spiritualität zu vermeiden, zu eliminieren und zu maskieren». Er lade die Menschen ein, über den Glauben, über Religion zu sprechen. Gleichzeitig zeigte er sich überrascht, dass in Frankreich «eine grosse Mehrheit der Katholiken ihren Glauben nicht offen lebt».
Deutlich drückte er seine Überzeugung in einem Interview mit «Le Pèlerin» aus: «Ich sage ihnen [Christen], dass es ihre Verantwortung ist, die Botschaft der Guten Nachricht weiterzugeben und von niemeand anderem. Die christlichen Werte sind grossartig! Man muss nur die Evangelien lesen. Ich frage mich oft, warum die Katholiken so zurückhaltend sind – manchmal voller Komplexe – oder ihren Glauben selbst zensurieren.»
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