Die Innerschweiz zeigte sich in an diesen Tagen in ihrer ganzen sommerlichen Vielfalt: Von Sommergewitter und Hagel bis zu Hitze und Sonnenschein, die Heimat des schweizerischen Landespatrons Bruder Klaus von Flüe präsentierte die Schönheit seiner Landschaft in allen möglichen Gewändern. Das diesjährige «Metanoia Festival» war in St. Niklausen OW, ganz in der Nähe des Flüeli Ranfts, zu Gast und hatte dort angesichts der traumhaften Lage nur wenig Grund, das Wallis zu vermissen. Es war ein interessanter und gewagter Versuch der Veranstalter, ein im Wallis regional gut etabliertes Festival einfach so in die Innerschweiz zu verpflanzen und den Sprung über den Röstigraben zu wagen. Das Resultat war ein christliches Festival, in dem sich eine Vielfalt und Offenheit ergaben, wie sie in der Schweiz womöglich bei keinem anderen vergleichbaren christlichen Anlass gegeben sind. Hier stand das Festival dem Wetter in nichts nach. Von Mittwochabend bis Sonntagmittag trafen Romands, Franzosen und Deutschschweizer, Jung und Alt, Alleinstehende und Familien, Katholiken und Protestanten verschiedener Couleur aufeinander, um zu beten, auszutauschen und zu feiern. Das Festival brachte ein frankofones Flair in die tiefste Innerschweiz und vermochte vielleicht gerade damit, auch die Deutschschweizer anzusprechen. «Metanoia» bedeutet Umkehr oder Neuausrichtung auf Gott hin; in dieser Bewegung will das Festival eine Einheit in Christus ermöglichen.
Ein Festival mit Gespür für Familien und Paare …
Der örtliche Gastgeber des «Metanoia Festivals» war zum ersten Mal die Gemeinschaft «Chemin Neuf». Es handelt sich um eine katholische Gemeinschaft mit ökumenischer Berufung. Die in den 1970er-Jahren gegründete Gemeinschaft ist von der Katholischen Kirche anerkannt und umfasst Mitglieder aus allen Lebensständen und verschiedenen Konfessionen: Katholische Priester leben hier in Gemeinschaft mit zölibatären Schwestern und Brüdern sowie auch Ehepaaren aus verschiedenen christlichen Konfessionen. Charisma und Ruf von «Chemin Neuf» ist die Einheit der Christen, für die sie beten, sich engagieren und sie so weit wie möglich auch schon antizipieren wollen. Das Festival profitierte sichtlich von diesem Charisma, denn die Mitglieder von «Chemin Neuf» konnten mit ihren vielfältigen Hintergründen auf die jeweiligen Befindlichkeiten der unterschiedlichen Teilnehmer eingehen.
Eine in diesem Sinne wichtige Neuerung für das Festival war die dezidierte Offenheit für Familien und Paare. Jeden Morgen gab es ein Spezialprogramm für die Kleinen, währenddessen die Eltern die Möglichkeit hatten, entweder dem Hauptprogramm zu folgen oder sich ganz bewusst ihrer Paarbeziehung zu widmen. Es gab Vorträge und Übungen eigens für Paare, die sich mit Themen wie «Gebet als Paar», «Kommunikation als Paar» oder «Ruf und Berufung als Paar» befassten. Dieses sehr geschätzte Angebot, organisiert von Paaren für Paare, konnte auf die Erfahrung der Gemeinschaft «Chemin Neuf» mit ihren «Kanaa»-Angeboten für Ehepaare und Familien aufbauen. Doch auch das Gesamtprogramm und Festivalgelände waren familienfreundlich gestaltet: Es gab viel Flexibilität in der Zeitgestaltung und mehr als genug Platz für Spiel und Spass. Während die Kinder auf dem Spielplatz oder der grossen Wiese spielten, sassen die Eltern in Sichtweite entspannt an den Tischen der ganztags geöffneten Open Air Bar und unterhielten sich. Dies sorgte für jene familiäre Stimmung, die das Festival insgesamt prägte.
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