Die Meldung über die Freilassung und anschliessende Abschiebung bestätigte am Sonntag der Weihbischof von Managua, Silvio José Báez, der nach Morddrohungen im April 2019 Nicaragua verliess und nun in den USA im Exil lebt. Alle Entlassenen, darunter Bischof Rolando Álvarez von Matagalpa und Bischof Isidoro Mora von Siuna, seien in Rom gelandet und vom Heiligen Stuhl empfangen worden.[1]
In einer von «ACI Prensa» zitierten Stellungnahme bedankte sich das Regime von Machthaber Daniel Ortega bei Papst Franziskus und Kardinal Pietro Parolin «für die sehr respektvolle und diskrete Koordination, die die Reise von zwei Bischöfen, fünfzehn Priestern und zwei Seminaristen in den Vatikan ermöglicht hat». Diese Freilassung und Abschiebung zielen darauf ab, «das Verständnis zu fördern und die Kommunikation zwischen dem Heiligen Stuhl und Nicaragua zu verbessern, für den Frieden und das Gute», so wörtlich das für seine brutale Repression der Katholischen Kirche berüchtigte Regime Nicaraguas.
Im August 2022 wurde Bischof Alvarez verhaftet, nachdem seine Residenz schon Tage zuvor von Polizisten belagert worden war und er Gottesdienste nur noch über Internet und Radio öffentlich hatte lesen können. Er gilt als einer der schärfsten Kritiker des links-autoritären Regimes. Die Regierung warf dem Bischof vor, gewalttätige Gruppen organisiert und zu «Hassverbrechen» angestiftet zu haben, die das Ziel gehabt hätten, «den Staat Nicaragua zu destabilisieren».
Im Februar 2023 verurteilte ein Gericht Alvarez in einem Schnellverfahren wegen Ungehorsams, Untergrabung der nationalen Integrität und weiterer Delikte zu einer Haftstrafe von 26 Jahren. Die Behörden entzogen ihm die nicaraguanische Staatsbürgerschaft. Alvarez hatte sich danach geweigert, mit 222 weiteren politischen Gefangenen in die USA abgeschoben zu werden, die allesamt als Regierungskritiker gelten, darunter auch einige Priester.
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