Die Idee für ein Domschatzmuseum hatte bereits Bischof Christian Caminada (1941–1962). Dieses war zunächst in der unteren Sakristei der Kathedrale St. Mariä Himmelfahrt eingerichtet, doch die Sakristei wurde im Zusammenhang mit der Restaurierung der Kathedrale wieder ihrem ursprünglichen Zweck zugeführt: 2002 «verschwand» der Domschatz im Kulturgüterschutzraum des Rätischen Museums in Chur. Nach langen Diskussionen wurde schliesslich entschieden, ein Domschatzmuseum im Bischöflichen Schloss einzurichten.
Die Gesamtkosten von rund 7,8 Millionen Franken wurden durch Eigenmittel der Kathedralstiftung, einem Beitrag des Domkapitels sowie durch zahlreiche Spenden von Stiftungen und Institutionen und der Stadt Chur finanziert.
Grosse Vielfalt aus einer langen Bistumsgeschichte
Der Domschatz umfasst Objekte aus dem 4. bis zum 20. Jahrhundert. Er ist im Besitz der Kathedralstiftung, die auch das Museum betreibt. Im Unterschied zu anderen historischen Museen bleiben die ausgestellten Objekte im Gebrauch. So kann es passieren, dass ein Gegenstand in der Ausstellung fehlt, da er gerade für die Liturgie in der Kathedrale verwendet wird. Zum Domschatz gehören liturgische Geräte wie Kelche, Kännchen für Wein und Wasser, Kreuze oder Weihrauchgefässe, aber auch Reliquien und Reliquiare.
Unter den vielen Ausstellungsgegenständen stechen einige hervor: Auf einer der ausgestellten Kaseln (Messgewand) sind arabische Schriftzeichen zu erkennen. Der Stoff aus dem 14. Jahrhundert kam vermutlich als Reliquienhülle nach Chur und wurde später in eine Kasel umgearbeitet. Der Kaselstab (vertikaler Streifen) weist seinerseits ebenfalls eine Besonderheit auf: eine Darstellung von Gottvater.
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