Der heilige Sigismund war der Sohn des Burgunderkönigs Gundobad. Ein Geburtsjahr ist nicht bekannt; seine Kindheit und Jugend verbrachte er bei Hofe in Lyon. Neben seinem Vater war auch sein Onkel Godegisel König von Burgund. Als Godegisel versuchte, Gundobard zu ermorden, gelang diesem die Flucht und er gab nun seinerseits den Auftrag, Godegisel zu ermorden, was dann auch gelang. 501 setzte er seinen Sohn Sigismund als Nachfolger Godegisels ein und machte ihn zum Anführer des nördlichen Teils des Burgunderreichs. Dazu gehörten vor allem das Schweizer Mittelland und das Wallis. Sigismund wurde im Jahr 506 in Carouge (GE) zum Unterkönig ernannt, nach dem Tod seines Vaters 516 folgte er ihm als König nach.
Dem heiligen Bischof Avitus von Vienne gelang es, Sigismund zum Katholizismus zu bekehren – gegen den Willen Gundobads, der wie die meisten Burgunder Arianer war. Wann die Taufe erfolgte, ist nicht klar. Die früheste Datierung ist auf das Jahr 497 festgelegt, die späteste auf das Jahr 506.
Die Landbevölkerung war im Gegensatz zu den Burgundern katholisch. Der nun katholische König Sigismund war bei der Bevölkerung sehr beliebt. Seine Beliebtheit steigerte sich, als er die Kathedrale von Genf wieder aufbauen liess, die während des Bruderkrieges zwischen Gundobard und Godegisel 500/501 durch einen Brand zerstört worden war, und er für die Kathedrale von Papst Symmachus Reliquien des heiligen Petrus erbat.
Im Jahr 515 gründete Sigismund in Saint-Maurice, das durch die Reliquien des heiligen Mauritius und Gefährten bereits ein Wallfahrtsort war, das heute noch bestehende Kloster. Unter Sigismund wurde Saint-Maurice zur bedeutendsten Abtei im Königreich Burgund. Er führte das «laus perennis» ein, den ewigdauernden Lobgesang, der ursprünglich aus dem Byzantinischen Reich stammt. Mönchen, in sieben Gruppen eingeteilt, sangen Tag und Nacht ohne Unterbrechung Hymnen. Da dafür viele Mönche nötig waren, holte Sigismund Mönche aus Frankreich von den Îles de Lérins, der Île Barbe und Condat und stattete das Kloster mit ausreichenden Zuwendungen aus, um ihren Unterhalt zu sichern. So sangen die Mönche über Jahrhunderte den ewigdauernden Lobgesang und machten Saint-Maurice zum berühmtesten Kloster in Europa.
Sigismund bemühte sich, den Arianismus aus seinem Reich zu verbannen. Unterstützt wurde er dabei vom heiligen Bischof Avitus, der zu diesem Zweck 517 das Konzil von Epao einberief. Dieser stiess jedoch auf starken Widerstand bei den arianischen Burgundern; ihre Bekehrung erfolgte nur langsam, vor allem durch zahlreiche Klostergründungen.
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