In der Rubrik «Sektenblog» leiert er seit Jahren die ewig gleiche Litanei herunter, bedient die stets gleichen anti-religiösen Feindbilder, vorzugsweise die Katholische Kirche. Gefühlte 50 Prozent seiner Giftpfeile nehmen sie ins Visier. Neuestens müssen Papst Franziskus und der Churer Bischof Josef-Maria Bonnemain als Vehikel seines Kreuzzuges mit umgekehrten Vorzeichen herhalten. Stamm wirft ihnen «erzkonservatives Verhalten» vor; im «Gleichschritt» würden sie in die Vergangenheit marschieren.
Lassen wir für einmal diesen Bocksmist beiseite und interessieren uns stattdessen für die Frage, weshalb sich der Sohn eines protestantischen Pfarrers obsessiv in innerkatholische Angelegenheiten einmischt – Angelegenheiten, die ihn per se einen feuchten Kehricht angehen. Wieso gilt seine Vorliebe, wie seine Herkunft nahelegen würde, nicht vielmehr seinen (ehemaligen) Glaubensgenossen? Denn da wäre guter Rat hochwillkommen. Das jahrzehntelange Siechtum der Mitgliederzahlen hat mittlerweile bedrohliche Ausmasse angenommen: Gehörten 1970 noch 48,8 Prozent der Schweizer Bevölkerung der Reformierten Kirche an, sind es 2021 nach Angaben des Bundesamtes für Statistik gerade noch 21,1 Prozent.
Die Antwort liegt auf der Hand: Im Bemühen, dem Zeitgeist hinterherzuhecheln, ja nicht den Anschluss an die Gesellschaft zu verpassen, hat die Reformierte Kirche ihren Markenkern, sprich Kanzel und Predigt, bis zur Unkenntlichkeit abgeschliffen, ist zum Beliebigkeitsverein geworden. Wenn das Gegenteil von allem und allen immer auch wahr ist, wird es buchstäblich gleich-gültig, ja sterbenslangweilig.
Diese Tendenz zum Je-ka-mi-Verein und dem damit unweigerlich verbundenen Relevanzverlust hatte sich allerdings schon seit Jahren abgezeichnet. So bemühten sich während der Wirren rund um den damaligen Churer Bischof Wolfgang Haas die Schweizer Bischofskonferenz und der Schweizerische Evangelische Kirchenbund um eine atmosphärische Entkrampfung der auch interkonfessionellen Spannungen und führten fortan gemeinsame Pressekonferenzen durch. Doch weil sich die jeweiligen Fragen der Medienleute ausschliesslich an die katholische Seite richteten, musste das löbliche Unterfangen schon bald nach dem Start wieder abgebrochen werden.
Es hat schon etwas Verzweifeltes, wenn nun wie unlängst geschehen eine reformierte Pfarrerin öffentlichkeitswirksam mit Schutzkleidung und Kettensäge eine Kanzel – sozusagen der protestantische Tabernakel – zu Kleinholz zerstückelt. Oder wenn in einer reformierten Kirchgemeinde der Mitgliederschwund mit einem esoterischen Ulmen-Tanzritual bei Vollmond gestoppt werden soll. Der Niedergang ist mit solchen Anbiederungen an den ohnehin flüchtigen Zeitgeist programmiert.
Und ja, fast hätte ich es vergessen: «kath.ch» hat Stamms jüngsten Schmäh gleich auf der ersten Seite aufgeschaltet. Logo: Denn nach dem abrupten Abgang des Stinkbomben-Garanten Raphael Rauch musste ja die dadurch entstandene schmerzliche Lücke irgendwie wieder aufgefüllt werden.
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
Hugo Stamm und Raphael Rauch sind verzweifelt. Im wahrsten Sinn des Wortes. Sie zweifeln so sehr, dass sie den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Beten wir für sie. Diese obsessive Negierung der christlichen Wahrheit scheint für sie der einzige Ausweg zu sein. Eine Alternative haben sie nicht. Weil es keine gibt.
Spitze Feder könnte sich auch mit den Ursachen und Gründen der katholischen Menschen, die aus der Kirche austreten befassen.
Sind wir ihnen dankbar... Ihr Hass bestätigt die frohe Botschaft! Siehe Römerbrief.