Bild: Screenshot YouTube-Video www.youtube.com/watch?v=cPradh8jfDs

Neuevangelisierung

Vom Profi-​Kickboxer zum YouTube-​Apostolat und der Ver­tei­di­gung des Glaubens

Gor­don Haupt, frü­her im pro­fes­sio­nel­len Kick­bo­xen unter dem Namen «The Ger­man Bar­ba­rian» bekannt, wid­met sich heute dem YouTube-​Apostolat «Kath­Plo­siv». Seine bemer­kens­werte Lebens­ge­schichte nahm ihren Anfang im Kampf­sport, den er mit 16 Jah­ren eher zufäl­lig für sich entdeckte.

Seine Karriere als Profi führte ihn um die ganze Welt, mit Kämpfen in Südkorea, Russland, den USA und mehreren europäischen Ländern. Eine entscheidende Wende in seinem Leben kam jedoch, als er seine jetzige Frau traf und sie ihm die Frage stellte, die sein weiteres Leben prägen sollte: «Glaubst du an Gott?»

Wie sind Sie zum katholischen Glauben gekommen? Und was hat Sie dann dazu inspiriert, einen YouTube-Kanal zu starten, um darüber zu sprechen?
Ich bin nach einer Suche nach Gott zuerst im freikirchlichen Protestantismus gelandet. Doch ich konnte mich nicht mit der evangelikalen Abendmahlsvorstellung abfinden, da der Herr Jesus Christus von sich selbst sagt, dass sein Fleisch wahrhaft eine Speise und sein Blut wahrhaft ein Trank sei (Johannes 6,55). Ich wollte wissen, wie die ersten Christen glaubten und lebten und musste feststellen, dass sie durch und durch katholisch waren. Im Zentrum des kirchlichen Lebens stand die Eucharistie. Also war es an der Zeit, mich selbst zu verleugnen (Matthäus 16,24) und dem Herrn wahrhaft nachzufolgen. Ich wurde katholisch. Die Inspiration [einen YouTube-Kanal zu starten] kam, da ich zuvor viele evangelikale YouTube-Kanäle verfolgte und festgestellt habe, dass es kaum katholische Kanäle gibt, die mich ansprechen. Dann habe ich mich dazu entschlossen, die Suchenden an meiner Bekehrung teilhaben zu lassen.

Gab es katholische Heilige, die Sie zu Ihrem Apostolat inspiriert haben?
Ja, vor allem die heiligen Kirchenväter Ignatius von Antiochien und Justin der Märtyrer. Ignatius, Bischof von Antiochien und Schüler des Apostels Johannes, wurde aufgrund seines Glaubens zum Tode verurteilt. Auf dem Weg nach Rom, wo er hingerichtet wurde, schrieb er sieben Briefe, wo er die apostolische katholische Lehre detailliert darlegte und der Kirche in Rom befahl, nichts zu unternehmen, um sein Martyrium zu verhindern, da er mit seinem Tode den Herrn Jesus Christus verherrlichen wollte. Ähnlich Justin der Märtyrer, welcher sich hätte retten können, wenn er den heidnischen Götzen nur zum Schein geopfert hätte, doch er weigerte sich und starb den Märtyrertod. Beide bestätigten bereits die Realpräsenz Jesu Christi in der heiligen Eucharistie und Justin beschrieb schon sehr detailliert die Wandlung. Durch die frühchristlichen Märtyrer verbreitete sich der katholische Glaube.

Welche Rolle spielt der katholische Glaube heute in Ihrem Leben?
Eine ganz zentrale, das Gebet gehört zum Alltag dazu, so wie das Lesen der Bibel und anderer theologischer Bücher. Die hl. Messe wird selbstverständlich regelmässig besucht, so wie die hl. Beichte auch häufig praktiziert wird.

Auf Ihrem Kanal sprechen Sie über eine Vielzahl von Themen im Zusammenhang mit dem katholischen Glauben. Gibt es ein Thema, das Ihnen besonders am Herzen liegt – und warum?
Das wichtigste Thema ist, meiner Meinung nach, die Lehre der ersten Christen. Die direkten Nachfolger der Apostel haben uns viele Schriften hinterlassen, in denen der praktische apostolische Glaube wiedergegeben wird, welcher katholisch war und schon katholisch hiess. Dies ist wichtig, da es uns zeigt, dass die katholische Lehre von heute bis zu den Aposteln unverfälscht nachvollzogen werden kann.

Inwiefern glauben Sie, dass soziale Medien, wie YouTube dabei helfen können, junge Menschen für den katholischen Glauben zu begeistern, und welche Tipps würden Sie anderen geben, die ähnliche Kanäle betreiben möchten?
Die sozialen Medien spielen da eine sehr grosse Rolle, denn sie sind die erste Anlaufstelle vieler Menschen, vor allem jüngerer. Dort wird als erstes gesucht, wenn eine Frage aufkommt. Von daher ist es ganz wichtig, dort eine katholische Präsenz zu haben, um im richtigen Moment Antworten liefern zu können und auch den Irrtümern entgegenzutreten. Mein Tipp an jeden, der auch ein Apostolat aufbauen möchte, ist, keinen Relativismus zu betreiben und keine Kompromisse auf Kosten der Wahrheit einzugehen. Dadurch macht man sich unglaubwürdig und schadet der Kirche. Auch Menschen ohne theologische Bildung erkennen sowas ganz schnell und können dies sehr gut einordnen.

Einige Menschen behaupten, dass der katholische Glaube im Zeitalter des Internets und der sozialen Medien überholt ist. Warum glauben Sie, dass es notwendig ist, katholische Botschaften auf Plattformen wie YouTube zu verbreiten?
Vor allem in der heutigen Zeit ist es notwendig, den Glauben im Internet zu verbreiten. Das Internet ist zugleich Segen und Fluch. Einerseits können Interessierte in Sekundenschnelle an Informationen gelangen, welche ihnen dienlich sind, und andererseits verführt das Internet viele Menschen zur Sünde und raubt ihnen kostbare Zeit. Jeder Mensch nutzt das Internet und von daher müssen wir es erst recht nutzen, um diese Menschen mit der frohen Botschaft zu erreichen, da sich auch auf Plattformen wie YouTube viele Wölfe im Schafspelz tummeln.

Wie gehen Sie mit der Tatsache um, dass viele junge Menschen die Religion als weniger relevant oder sogar als hinderlich für ihre individuelle Freiheit ansehen?
Es ist schade, dass vor allem junge Menschen den seligmachenden Glauben als Hindernis ansehen. Der Glaube erfüllt das Leben erst richtig. Aus den Sakramenten der katholischen Kirche schöpfen wir alle Gnaden, die wir benötigen, um ein erfülltes Leben zu führen. Der Mensch von heute hält sich für frei, wenn er in der Sünde vor sich hin lebt. Er hält es für Freiheit, sich den Drogen und der Pornographie zu verschreiben, und hält jede Autorität für eine Einschränkung. Davor warnt uns jedoch die Heilige Schrift ganz eindringlich. Diese falsche Freiheit ist ein wahres Gefängnis, denn es macht den Menschen zum Sklaven der Sünde (Römer 6,16). Doch der Herr Jesus Christus befreit uns daraus, denn die Wahrheit wird uns frei machen (Johannes 8,32) und Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben (Johannes 14,6).

Haben Sie konkrete Pläne, Veranstaltungen oder Projekte für die Zukunft, die Sie gerne mit den Lesern teilen möchten?
Ich kann den Lesern, vor allem den Männern, die bevorstehenden «Männerkonferenzen» empfehlen, auf denen ich auch regelmässig als Redner zugegen bin. Zuletzt waren wir in Berlin und davor im Haus Assen sowie in Marienfried. Alle diese Veranstaltungen waren ein toller Erfolg, zur Ehre des Herrn und seiner Kirche.

Originalbeitrag auf CNA Deutsch


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