«swiss-cath.ch» nahm die aktuellen Zahlen zum Anlass, bei den Regensämtern nachzufragen, wie viele Seminaristen (Priesteramtskandidaten) und Theologiestudentinnen resp. Theologiestudenten aktuell verzeichnet sind.
Im Bistum Basel studieren aktuell fünf Seminaristen: Zwei studieren in Fribourg und je einer in Freiburg i. Br., Innsbruck und Rom. Regens Agnell Rickenmann ist es wichtig, dass die Seminaristen während ihrer Ausbildung in einer Gemeinschaft leben können. Da das Priesterseminar in Luzern schon vor längerer Zeit aufgehoben wurde, sind die Seminaristen nun auf verschiedene Orte verteilt. Dies hängt mit der Zweisprachigkeit des Bistums zusammen, aber auch damit, dass die Seminaristen unterschiedlich weit im Studium sind und z. B. ein Auslandjahr verbringen.
Von den beiden Seminaristen des Bistums Chur studiert einer in Chur, der andere in Fribourg. Der einzige Seminarist des Bistums St. Gallen studiert ebenfalls in Chur. Mit anderen Worten: Die insgesamt acht Seminaristen der Deutschschweizer Bistümer verteilen sich auf fünf verschiedene Orte. Ein gemeinsames Seminar für alle deutschsprachigen Bistümer ist gemäss Auskunft momentan keine Option.
Die beiden Seminaristen aus dem französischsprachigen Teil des Bistums Sitten studieren im «Haus der Seminare» in Givisiez, welches seit September 2012 von den Bistümern Lausanne, Genf und Freiburg und Sitten gemeinsam geleitet wird. Von der Diözese Lausanne, Genf und Freiburg haben wir leider keine Rückmeldung erhalten.
Im Bistum Lugano existieren zwei Seminare: Im Diözesanseminar «San Carlo» sind zurzeit fünf Seminaristen, im diözesanen-Missionsseminar «Redemptoris Mater» fünfzehn Seminaristen. Alle sind Studenten der Theologischen Fakultät in Lugano.
Die weltweit über hundert Priesterseminare «Redemptoris Mater» sind aus dem «Neokatechumenalen Weg» entstanden. In ihnen leben Seminaristen verschiedener Nationalitäten, die sich für die Missionsarbeit berufen fühlen. Die Seminare sind dem jeweiligen Ortsbischof unterstellt. Priester, die aus einem «Redemptoris Mater»-Seminar hervorgehen, sind als Diözesanpriester in Pfarreien, diözesanen Einrichtungen oder missionarischen Projekten tätig.
Zum Vergleich die Zahlen aus dem Jahr 2019 – publiziert im September 2021 auf der Seite der SBK[1].
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
Die Kirche überzeugt nicht mehr, weil die Leute doch irgendwie merken: die Kirchenleute selbst haben ihren Glauben aufgegeben, ihr Glaube ist nicht mehr so greifbar wie einst, sie sind von den grundsätzlichsten Dingen nicht mehr überzeugt und lehnen diese gar mehr oder weniger offen ab. Es hat eine seltsame Gottlosigkeit Einzug gehalten in die Kirche. Das wirkt freilich auch in den Laienstand hinein, gar keine Frage.
Auch eine Liturgie die sich mehrheitlich horizontal abspielt mag einen kurzen Beifall auslösen, wie ein Streichholz das ganz kurz hell aufflammt, aber sofort danach verglimmt.
Solange wir nicht ehrlich zugeben, uns seit 60 Jahren oder länger sauber verrannt zu haben, und diesbezüglich eine Kurskorrektur vornehmen, wird es bis zum baldigen Ende nur weiter bergab gehen.
Ich kann es schon sehr gut nachvollziehen wenn eine derart abgeplattete Kirche niemend mehr überzeugt, und deshalb, irgendwie auch folgrichtig, die "Bekenntnislosen" die große Mehrheit bilden.
Dies hinterfragt, werden ganz neue Dimensionen von Antworten und Konsequenzen fällig.
Jeder kann sehen dass die Tradition blüht, auch beim Nachwuchs der Priesterseminare. Aber es muss wohl erst alles kaputt gehen bevor man sich wieder demütig auf die Glaubenswahrheiten besinnt und nicht mehr dem Mainstream huldigt.
Ich war über die Kartage und Ostern in einem internationalen Priesterseminar in der Oberpfalz zu Gast (in Zaitzkofen, das liegt im Landkreis Regensburg), und muß ehrlich sagen: ich war tief beeindruckt.
Es liegen Welten zwischen jenem Seminar und den Diözesanseminaren die ich kenne, ein völlig anderes (sehr viel gesünderes) Klima, die Alumnen sind irgendwie viel fröhlicher und innerlich nicht so angespannt wie in anderen Seminaren, es war dort alles viel unverkrampfter und ausgeglichener, und es war vor allem ein wirklich geistlich durchtränktes Klima, wo die heilige Liturgie nicht nur ein lästiges Anhängsel schien, und wo sämtliche Kirchen und Kapellen zum Gebet völlig natürlich drängten und nicht unansehnliche, bedrückende Seminarkapellen den Gang dorthin innerlich erschwerten und zu einem Bußgang machten.
Kurz: es war ein Seminar wie ich es mir immer gewünscht hätte.
Vielleicht ist das, was man heute als "moderne, zeitgemäße Priesterausbildung" bezeichnet einfach zu unattraktiv und zu platt, als daß es noch Männer anziehen kann. Darüber sollte man sich auch einmal Gedanken machen.