Bereits im Jahr 301 wurde Armenien ein christliches Land. In seiner langen Geschichte hat das armenische Volk immer wieder Verfolgungswellen erlebt. Während der Jahre 1915 bis 1923 ermordeten das Osmanische Reich und sein Nachfolgestaat, die Türkei, über eine Million Armenierinnen und Armenier. Mehrere hunderttausend Weitere wurden versklavt, zum Übertritt zum Islam gezwungen oder vertrieben. Mehr als 20 Staaten haben bis jetzt den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich vor 100 Jahren anerkannt, darunter Deutschland, Frankreich und Österreich. Der Schweizer Nationalrat hat den Genozid 2003 ebenfalls anerkannt, nicht aber der Bundesrat, 2021 folgte die Anerkennung durch die USA.
1918 erklärten die Republik Armenien sowie die Armenier der Region Berg-Karabach ihre Unabhängigkeit. Das Osmanische Reich fiel in die Kaukasusregion ein und half bei der Gründung der Republik Aserbaidschan. Nur zwei Jahre später eroberte die Sowjetunion Armenien, Aserbaidschan und Berg-Karabach und erklärte in der Folge das christliche Berg-Karabach zu einem Teilgebiet des islamisch geprägten Aserbaidschan. Alle Kirchen in Berg-Karabach wurden geschlossen und viele Priester in den Gulag geschickt.
Ende der 1980er-Jahr begann in Berg-Karabach eine Unabhängigkeitsbewegung. Doch Aserbaidschan blockierte die Region und begann mit ethnischen Säuberungen. Als die Sowjetunion 1991 zusammenbrach, erklärten Aserbaidschan, Armenien und Berg-Karabach ihre Unabhängigkeit. Ein Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan um Berg-Karabach endete 1994 mit einem Waffenstillstand; Berg-Karabach wurde eine freie Republik, doch wird dessen Unabhängigkeit bis heute nicht anerkannt.
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