Die inhaltlichen Schwerpunkte des «Minnesota Council of Churches» sind aktuell die Eingliederung von Flüchtlingen, die Beziehungen zu anderen Religionen sowie die soziale und Rassengerechtigkeit. So passt der gewählte Vers aus Jesaja sehr gut: «Lernt, Gutes zu tun, sucht das Recht! Schreitet ein gegen den Unterdrücker! Verschafft den Waisen Recht, streitet für die Witwen!» (Jes 1,17).
«Zur Zeit Jesajas galten in Judäa die Reichen als gut und von Gott gesegnet, während man diejenigen, die arm waren und keine Opfergaben darbringen konnten, für böse und von Gott verflucht hielt. Doch Gott verlangt Recht und Gerechtigkeit von uns allen, und zwar zu jeder Zeit und in allen Bereichen des Lebens.» So hält die Vorbereitungsgruppe fest und schreibt weiter: «Recht und Einheit entspringen Gottes tiefer Liebe zu jeder und jedem von uns; sie sind im Wesen Gottes selbst verwurzelt und sollen nach Gottes Willen auch unseren Umgang miteinander bestimmen.»
Langer Weg zur Einheit
«Die Einheit aller Christen wiederherstellen zu helfen, ist eine der Hauptaufgaben des Heiligen Ökumenischen Zweiten Vatikanischen Konzils» (Unitatis redintegratio 1). Doch die ökumenischen Bemühungen begannen nicht erst mit dem Zweiten Vatikanum.
Bereits um das Jahr 1740 entstand in Schottland eine Pfingstbewegung, die Gebete für und mit allen Kirchen pflegte. 1820 veröffentlichte Reverend James Haldane Stewart die «Hinweise für die Christenheit zur Ausgiessung des Geistes» und 20 Jahre später schlug der zum Katholizismus konvertierte Pfarrer Ignatius Spencer eine «Gebetsvereinigung für die Einheit» vor. An der ersten «Lambeth-Konferenz» der anglikanischen Bischöfe 1867 wurde in der Präambel des Beschlusstextes offiziell ein Gebet für die Einheit der Christen empfohlen.
Richtig in Gang kam die Bewegung innerhalb der Katholischen Kirche durch Paul Francis Wattson und Lurana White. Sie gründeten 1899 in Graymoor (New York) die anglikanische Ordensgemeinschaft «Congregatio Fratrum Adunationis Tertii Regularis Ordinis S. Francisci» (Regulierte Franziskaner-Terziarier von der Wiedervereinigung). Wie der Name sagt, setzten sie sich für die Wiedervereinigung der Episkopalkirche mit der Römisch-katholischen Kirche ein. Da sich die Gemeinschaft an die Ordensregeln der römisch-katholischen Franziskaner hielt, gab es Probleme mit der Episkopalkirche. Nach langem Ringen trat die Gemeinschaft 1909 geschlossen in die Römisch-katholische Kirche über.
Die Gemeinschaft Graymoor feierte 1908 zum ersten Mal eine Gebetsoktav vom 18. Januar (damals noch Fest Kathedra Petri) bis zum 25. Januar (Fest der Bekehrung des Apostels Paulus). Die Intention des Gebets lag in der Rückkehr der verschiedenen christlichen Kirchen zur Römisch-katholischen Kirche. Papst Pius X. sprach sich 1910 für diese Gebetsoktav aus; 1916 wurde sie von Benedikt XV. für die ganze Katholische Kirche für verbindlich erklärt.
Der französische Priester Paul Couturier setzte in den 1930er-Jahren den Akzent anders: Seiner Meinung nach machte das Gebet nur Sinn, wenn sich alle Christinnen und Christen daran beteiligten: Jesus hatte in seiner Abschiedsrede darum gebeten, dass «alle eins sein sollen» (vgl. Joh 17,21). Da die Gläubigen anderer Konfessionen nicht dazu gezwungen werden konnten, für eine «Rückkehr nach Rom» zu beten, wurde von nun an für die Einheit der Christinnen und Christen gebetet. 1959 übernahm die Katholische Kirche offiziell diese Änderung.
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
Wenn ich mir das so überlege, so müssten wir Christen zuerst wieder darüber einigen, ob wir diese Einheit im irdischen Heil des Menschen suchen sollen, oder im ewigen. Oder anders formuliert, wir müssten uns entscheiden, ob in dieser Einheit der Mensch oder Gott im Zentrum stehen soll. Was eine solche Entscheidung jedoch äusserst erschwert ist der weit verbreitete Relativismus, eine Lebenshaltung, in welcher es keine allgemein gültige Wahrheit geben kann, ausser meiner eigenen natürlich.
Einheit ist nur in der Wahrheit möglich. Und diese Wahrheit muss für uns Christen eine Person sein, Jesus, der Christus, unser Herr. Zu ihm kommen wir nur in Glaube, Hoffnung und Liebe. Deshalb ist der einzig gangbare Weg zur Einheit der Christen die Verkündigung des Glaubens, des ganzen Glaubens, mit einer Zunge, dann das überzeugende Zeugnis unserer Hoffnung auf das ewige Heil, und dann die Strahlkraft unserer Liebe zu unseren Nächsten, welche auf unserer bewussten, willentlichen Liebe zu Gott, dem dreifaltig Einen, beruht.