Bischofsweihe von Josef Stübi am 26. Februar 2023. (Bild: Rosmarie Schärer/swiss-cath.ch)

Kirche Schweiz

Wenn der Aus­nah­me­fall zur Regel wird

Homi­lien von Laien, Wort­got­tes­dienste, Pfar­rei­be­auf­tra­gun­gen und Zugang zur Sakra­men­ten­spen­dung für Laien, beson­ders Frauen. In der Schweiz längst umge­setzt und Pra­xis, wird dies in Deutsch­land seit 2019 offi­zi­ell gefor­dert. War­nende Worte aus dem Vati­kan wer­den weit­ge­hend ignoriert.

Im Fokus des Vatikans steht zurzeit primär die Lage der Katholischen Kirche in Deutschland (vgl. Beitrag auf «CNA Deutsch» vom 18 Februar 2024). Die Antwort aus dem Vatikan vom 19. September 2023 auf die Anfrage des schweizerischen Vereins «Vera Fides» (swiss-cath.ch berichtete) fiel dementsprechend dürftig aus. Zur Erklärung: Der Verein richtete sich an den Vatikan mit der Bitte einer Reaktion auf den Zustand der Kirche in der Schweiz. Was in Deutschland noch zur Debatte steht, wurde hier schon umgesetzt. Das sorgte bei vielen für Verwirrung. Die Antwort auf die Anfrage ist dementsprechend enttäuschend für den Verein.

Das Beispiel des Bistums St. Gallen
Und der Zustand der Deutschschweizer Kirche? Der wird schlimmer.

Allein im Bistum St. Gallen werden Laien nicht nur für Predigten in Messfeiern eingesetzt. Mittlerweile dürfen sie per ausserordentlicher Tauferlaubnis als Pfarreibeauftragte regulär taufen. Einzige Bedingung: Einen entsprechenden Kurs müssen sie besucht haben und bei einer Erwachsenentaufe muss eine Vollmacht eingeholt werden.

Begründet wird diese Tauferlaubnis aufgrund des Taufkonzeptes der jeweiligen Seelsorgeeinheit. Oftmals wird der Grund der pastoralen Nähe genannt und dass im Notfall sowieso jeder taufen dürfe. So wird der Ausnahmefall zur Regel gemacht.

Das gilt auch für das Bistum Chur: «Wo Pastoralassistenten/innen die Taufe vorbereiten, entsteht der Wunsch, dass sie die Taufe auch vollziehen. Nach der geltenden Praxis in der Diözese Chur kann die Spendung der Taufe auch an den/die Gemeindeleiter/in delegiert werden. Eine allgemeine Beauftragung zur Taufspendung an den/die Gemeindeleiter/in kann der zuständige Generalvikar erteilen.»

In einigen der Seelsorgeeinheiten des Bistums St. Gallen werden auch Trauassistenzen ohne Priester oder Diakon durchgeführt – mit einer Sondererlaubnis von Ortspfarrer und Generalvikariat. Dabei wurde aber zuerst «heimlich» vorgegangen: Erst wurde die Trauung durchgeführt und dann nachgemeldet. Mit der Etablierung einer Praxis wird dann begründet, dass die Weisungen und Regelstellungen des Bistums veraltet seien und angepasst werden müssten – angepasst an die «pastorale Realität».

Im Bistum Basel wird ähnlich formuliert: «Gemeindeleiter, die nicht Diakon sind, und Gemeindeleiterinnen erhalten mit der Missio canonica für die ausserordentliche Leitungsaufgabe (can 517 § 2 CIC) die generelle ausserordentliche Beauftragung zur Taufspendung (can  861 § 2 CIC) mittels Dekret.»

Gemeindeleiter bzw. Pfarreibeauftragte, besonders männliche und weibliche Laien, werden in allen drei Bistümern mehr und mehr für priesterliche Aufgaben eingesetzt. Vereinzelt gibt es auch Trauassistenzen, die zuerst durchgeführt und dann nachgemeldet wurden. So wird in bewährter Salamitaktik nach und nach eine pastorale Praxis etabliert, welche dann als Begründung für die Nichtbeachtung bisheriger Normen herhalten muss.

Kultur- und Strukturwandel: Das sind die Gründe
Die Begründung der ortsnahen Pastoral – Kirche müsse vor Ort stattfinden und es herrsche schliesslich Priestermangel – ist aber nicht die einzige. Auch die Strukturen sollten längst überholt werden. Ein Kultur- und Strukturwandel wird in den genannten Bistümern gefordert. So auch die jüngsten Meinungsäusserungen von einem Teil der Stimmen bei den Treffen mit Bischof Markus Büchel und Franz Kreissl im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Missbrauchsstudie im September 2023.

Zukunftsperspektive?
Die Verbindung zur Weltkirche und dem Vatikan wird immer mehr aufgeweicht und verwischt. Nicht einmal «Fiducia supplicans» schlug in den Kreisen der Kirchenangestellten hohe Wellen. Nicht wenige Seelsorgerinnen und Seelsorger aus den Bistümern wiederholen oft denselben Satz «Von Rom erwarte ich nichts mehr. Was von dort kommt, lese ich nicht.» Die Frage, die jedoch offen bleibt für alle Gläubigen gleich welcher Couleur, ist: Quo vadis – Wohin gehst du, Kirche Schweiz?

 

Quellen
Hilfen, Regelungen und Weisungen für die Seelsorge (HiReWe) Bistum St. Gallen: https://www.bistum-stgallen.ch/fileadmin/kundendaten/Dokumente/HiReWe_neu/2.1.1_Das_Sakrament_der_Taufe.pdf

Handreichung zur Taufpastoral Bistum Chur: https://www.bistum-chur.ch/allgemein/taufpastoral-im-bistum-chur-handreichung-1-2004/

Grundsätze, Arbeitshilfe, Richtlinien Bistum Basel: https://www.bistum-basel.ch/fileadmin/kundendaten/bistum_basel_hauptablage/12_dokumente_formulare/Taufpastoral_im_Bistum_Basel_-_Grundsaetze-Arbeitshilfe-Richtlinien__01.07.2019_.pdf


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Bemerkungen :

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    Gabriela Ulrich 23.02.2024 um 23:57
    Die Alternative ist sämtliche Kirchen den heiligmässigen Priester übergeben. Dann kann man die Sakramente empfangen.
  • user
    Roland Ruckstuhl 23.02.2024 um 19:00
    Und was wäre die Alternative? Kirchen schliessen? Keine Hochzeiten? KEINE TAUFEN?
    • user
      Daniel Ric 24.02.2024 um 07:58
      Lieber Herr Ruckstuhl, ich denke tatsächlich, dass aufgrund der sinkenden Anzahl Kirchenmitglieder es eine Notwendigkeit sein wird, Kirchen zu schliessen. Dies wird zu einer Kostenreduktion führen, die dann neuen Spielraum gibt für Projekte, die zu einer Neuevangelisierung führen können. Kirchenschliessungen werden aber nicht die Spendung von Sakramenten verunmöglichen, sondern die Gläubigen auffordern, längere Wege in Kauf zu nehmen, um Heilige Messen, Beichten, Taufen, etc. zu besuchen/empfangen. Die Konsummentalität der Gläubigen und die Erwartungshaltung, die Kirche müsse unbedingt im Dorf bleiben, muss sich hin zu einer Haltung wandeln, bei der Gläubige bereit sind, ihre Zeit zu opfern, wenn sie wirklich katholische Angebote in Anspruch nehmen wollen.
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    Gabriela Ulrich 21.02.2024 um 16:08
    Die Rubriken verhindern, dass sich Priester durch liturgischen Missbrauch den Gläubigen aufdrängen, sozusagen in die geistliche Intimsphäre der katholischen Laien eindringen. Wenn die Messe von Priester innerlich und äusserlich würdig zelebriert wird, wie es z.B. bei Pater Pio oder dem Pfarrer von Ars der Fall war, löst dies bei den Anwesenden oft eine tiefe geistliche Erfahrung aus; manche wurden durch solche Gottesdienste bekehrt. Wenn es aber keine Priester gibt, gibt es keine heilige Messe. Eine tiefe geistige Erfahrung ist ohne heilige Messe nicht mehr möglich. Es ist darum wichtig, dass die zentralität Gottes in der Liturgie wiederhergestellt wird.
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    Claudio Tessari 21.02.2024 um 14:13
    Leider immer das gleiche Spiel. Erst vor einem Jahr, wurden die Bischöfe von Rom ermahnt und haben dann ein Dokument verfasst wo es klar heisst: Die Gläubigen hätten ein RECHT auf eine Liturgie nach Rubriken. Die selbst gebastelten Liturgien sind ein Ärgernis. Laienpredigt wurde KLAR VERBOTEN.

    https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2023-01/schweiz-brief-chur-st-gallen-basel-liturgie-experimentierfeld.html
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    Daniel Ric 21.02.2024 um 06:30
    Sehr guter Artikel, der etwas zum Ausdruck bringt, was ich auch schon seit Jahren beobachte und immer wieder in persönlichen Gesprächen erwähne: Wenn wir über den Synodalen Weg in Deutschland reden, muss uns bewusst sein, dass die Deutschschweiz (speziell die Bistümer Basel und St.Gallen) gewisse Forderungen des Synodalen Weges bereits seit Jahren in der Praxis umgesetzt haben.
    Wichtig ist hierbei zu erwähnen, was die Früchte dieser Entwicklung sind. Die Bistümer Basel und St. Gallen (Chur ist hier noch nicht so radikal) betreiben seit Jahren eine Politik, die den Vorgaben des Vatikans widerspricht. Im Bistum Basel ist es beispielsweise zur Normalität geworden, dass Wortgottesdienste die Eucharistiefeier verdrängen. In fast allen Pastoralräumen ersetzen Gemeindeleiterinnen und Gemeindeleiter die ordentliche Leitung, die aus einem Pfarrer besteht. Die Folge ist nicht ein lebendigeres Pfarreileben, sondern eine sehr niedrige Partizipation an der Kirche. Es gehen fast keine Menschen an die Wortgottesdienste und es gibt sehr viele Kirchenaustritte. Dieser "Reformweg" steht also nicht nur im Widerspruch zum katholischen Lehramt, sondern vor allem auch zur Empirie.
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      Claudio Tessari 21.02.2024 um 14:16
      Warum aber werden diese Bischöfe von Rom nicht ermahnt, jedoch jeder welche die Alte Messe ( und ich besuche nur die Neue) nicht rigoros verbietet? Wo keine wahre Führung, ein wahres Chaos
      • user
        Daniel Ric 22.02.2024 um 06:38
        Sehr geehrter Herr Tessari, persönlich glaube ich nicht, dass man hier Rom für diese Situation verantwortlich machen kann. Im Bistum Basel herrschen beispielsweise diese Zustände schon seit mehr als 20 Jahren vor. Zu glauben, dass Papst Johannes Paul II., Benedikt XVI. und der jetzige Papst, Franziskus, keine klare Führung hatten, was zu diesem Chaos in den Deutschschweizer Bistümern beitrug und weiterhin beiträgt, lenkt von der Verantwortung der Bischöfe, Priester und vor allem auch Laien vor Ort ab. Wenn Rom einzelne Bischöfe, die dem ausserordentlichen Ritus nahestehen, ermahnt, dann ist der Grund hierfür, dass Gläubige, die kritisch gegenüber der alten Messe sind, Rom schreiben und sie auf diesen Umstand aufmerksam machen. Rom verlangt von keinem Bischof, dass er die alte Messe rigoros verbietet, sondern dass das klare Bekenntnis zum Zweiten Vatikanum erkennbar ist. Wenn Pressure Groups Rom schreiben und immer wieder suggerieren, dass dieses klare Bekenntnis nicht vorhanden ist und Rom einschreiten muss, bleibt dem Vatikan nichts anderes übrig, als tatsächlich einzuschreiten. Es wäre die Aufgabe von uns Katholiken in der Schweiz, das gleiche mit den Bischöfen zu tun, die sich dagegen sträuben, die liturgischen Richtlinien durchzusetzen. Man muss einfach immer und immer wieder nach Rom schreiben. Das Böse ist der Mangel an Gutem. Die lehramtstreuen Katholiken waren einfach zu passiv in den letzten 30 Jahren. Wir müssen viel aktiver werden, uns mehr vernetzen und auf die Missstände aufmerksam machen. Vor allem ist es auch wichtig aufzuzeigen, dass die jetzige Pastoral zu einer Entleerung der Kirche führt. Das oberste Gesetz in der Kirche ist das Heil der Seelen. Man muss aufzeigen, dass die jetzige Praxis nicht nur im Widerspruch zum Lehramt steht, sondern vor allem auch das Heil der Seelen gefährdet, da immer weniger Menschen an die Messen gehen, das Wissen über den Glauben schwindet und auch immer mehr Menschen sich von der Kirche distanzieren.
        • user
          Claudio Tessari 22.02.2024 um 17:14
          Lieber Herr Ric
          Ich habe alleine diesem Papst 5 Briefe beschrieben, der Glaubenskongregation zwei und der Liturgiekongregation ebenfalls einen. Der Heilige Papst JPII und Papst Benedikt haben schon reagiert, zum Beispiel mit dem Dokument Redemptionis sacramentum. Es ist leider schon so, dass aktuell nicht mit gleichen Ellen gemessen wird. Mit den Bischöfen in Deutschland hat man Geduld ohne Ende, wie auch in der Schweiz, obwohl die Mehrheit öffentlich Häresie vertreten. Und auf der anderen Seite werden lehramtstreue Hirten abgesetzt. Das meinte ich. Aber es ist ja nicht an uns zurichten. Vorsatz in der Fastenzeit: JOH 21.22
          • user
            Daniel Ric 22.02.2024 um 19:40
            Lieber Herr Tessari, die fünf Briefe, die Sie geschrieben haben, werden sicherlich Wirkung zeigen und man kann Ihnen nicht genug dafür danken. Aber es braucht noch viel mehr Gläubige, die nach Rom schreiben. Es braucht noch viel mehr Gläubige, die sich engagieren. Der Vatikan hat mit der Instruktion zur pastoralen Umkehr der Pfarreien, die im Jahre 2020 veröffentlicht wurde, allen lehramtstreuen Katholiken eine Steilvorlage gegeben. Diese Instruktion wurde wahrscheinlich ausschliesslich für den deutschsprachigen Raum geschrieben, da in anderen Ländern Laientheologen nicht diese Macht haben wie bei uns. Leider wurde diese Steilvorlage zu wenig genutzt. Ich bin übrigens absolut der Meinung, dass man den jetzigen Papst kritisieren darf. Man sollte aber die gleiche kritische Haltung auch den Bischöfen und Kardinälen entgegenbringen, die in sehr konservativen Kreisen hochgejubelt werden. Nicht alles, was glänzt, ist Gold. Wenn in einigen sehr konservativen Medien Bischöfe wie Strickland, Athanasius Schneider oder Kardinäle wie Müller oder Zen unkritisch als halbe Heilige verehrt werden, ist dies für mich auch äusserst leichtsinnig. Generell bin ich der Meinung, dass ein Katholik kein Schwarz-Weiss-Denken in Bezug auf Menschen haben darf. Kein Mensch ist ausschliesslich schlecht oder gut. Erst nach dem Tod eines Menschen lässt sich beurteilen, wie gut er wirklich war und ob er ein heiligmässiges Leben geführt hat. Und unabhängig davon, ob Papst Franziskus der grösste Heilige oder schwacher Papst ist, so müssen wir vor Ort dafür sorgen, dass die Kirche gedeiht. Mehr Briefe, mehr Engagement, mehr Vernetzung. Lieber Gruss und Gottes Segen
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    Ferdi24 20.02.2024 um 22:06
    Die zu "priesterlichen Mitarbeitern" deklassierten Geistlichen gibt es schon mehr als mehr als 20 Jahre.
    Was das duale System mit seiner Verwaltungsbürokratie nicht alles ermöglicht...
    Es macht sicher keinen Spass, sich für eine Stelle im Gemeindienst zu bewerben aber keine Verantwortung
    tragen zu dürfen. Wie will da einer noch junge Männer motivieren können, seine Berufung zu entdecken,
    wenn er daran gehindert wird. Als Stuntman in der Unterhaltungsbranche kommt man nie ins Rampenlicht, das einem ein Erfolgserlebnis verschaffen kann.
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    Gabriela Ulrich 20.02.2024 um 19:06
    Ich kenne ständige Diakone, die Gemeindeleiter sind, die Priestern die Spendung der Sakramente verunmöglichen. Es geht Ihnen nicht um die Evangeliesierung, sondern um nur um den Lohn den sie gesichert erhalten.
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      Roland Ruckstuhl 23.02.2024 um 19:07
      Ich kenne ständige Diakone, die da sind wo not herrscht, und nicht sich selber in Mittelpunkt stellen. Ich kenne ständige Diakone, die sehr froh sind, wenn sie für einen Sonntag einen Priester finden. Ich kenne ständige Diakone, die mit Herzblut dabei sind und nicht des Lohnes wegen sich für die Kirche einsetzen. In welcher Kirche leben Sie denn?
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    Kurt Bucher 20.02.2024 um 18:57
    Quo vadis, katholische CH–Kirche? Schritt für Schritt in Richtung einer Jesus–und evangeliumsgemässeren Kirche, die die Charismen ihrer Mitglieder in ihrem Leben ernst nimmt!
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      Christoph 20.02.2024 um 22:06
      Lieber Freund,
      leider nimmt man nur die Charismen wahr bzw. ernst, welche in den Mainstream passen. Die Kirche ist doch keine Partei der Verein. Gottes Reich ist nicht von dieser Welt (hat der Herr selbst gesagt). Dafür braucht es die Priesterweihe!
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      Daniel Ric 21.02.2024 um 06:39
      Es ist wichtig, die Charismen der einzelnen Mitglieder der Kirche zu nutzen. Aber Ihr Blick, lieber Herr Bucher, ist hier zu eng auf die Liturgie gerichtet. In der Diakonie, in der Verkündigung und im Gemeindeaufbau gäbe es viele Betätigungsfelder, in denen Laien sich einbringen könnten. Gerade das Zweite Vatikanum hat die Laien aufgefordert, sich in der Welt als mündige Katholiken einzubringen. Dies hat jedoch nichts mit dem Laientheologen-System zu tun, welches in den Bistümern Basel und St.Gallen aufgebaut wurde. Wie der Heilige Vater, Papst Franziskus, betont, stellt dies eine Klerikalisierung der Laien dar, die nichts bringt. Wichtiger wäre es, wenn Laien sich in der Berufswelt, Kultur und Politik mit christlichem Gedankengut für eine bessere Welt einsetzen würden. Hier ist das grosse Potential einer evangeliumsgemässeren Kirche und Welt, von der Sie und auch ich träume.
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    Don Michael Gurtner 20.02.2024 um 16:22
    Ich kenne mittlerweile so viele unterforderte Priester die nichts oder viel zu wenig zu tun haben und gerne etwas tun würden, daß man diese Praxis nun wirklich nicht mit "Priestermangel" rechtfertigen kann.
    Dieser "Mangel" ist nun wirklich sehr relativ, teils vorgeschoben, teils künstlich herbeigeführt.
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      Martin Meier-Schnüriger 21.02.2024 um 11:53
      Genau so ist es! Erst kürzlich nahm der Zelebrant in der Gebetsnacht in Zürich-Seebach das Opfer auf für arbeitslose (!) Priester. Man stelle sich das vor: Da wird allenthalben über den Priestermangel gejammert, aber es gibt Priester in unserem Land, die ihr Amt nicht ausüben können - nicht etwa aus gesundheitlichen Gründen, sondern weil sie den anstellenden Behörden "zu katholisch" sind. Absurdistan pur! In welchem andern Beruf werden Leute entlassen oder nicht angestellt, weil sie ihr Handwerk "zu gut" verstehen? Der Priestermangel ist herbeigeredet oder gar bewusst herbeigeführt, und diejenigen, die ihn so lauthals beklagen, lachen sich heimlich ins Fäustchen, weil sie für ihre synodale Jekami-Kirche gar keine Priester mehr brauchen.
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        Daniel Ric 22.02.2024 um 14:17
        Ich bin sehr froh, dass dieses Thema hier angesprochen wird. Es gibt arbeitslose Priester in der Schweiz, die sich weder strafrechtlich noch kirchenrechtlich irgendetwas zu Schulden kommen liessen - und deren Zahl ist nicht einmal so gering! Dann gibt es eine weitere Kategorie Priester, die nur kleinere Pensen erhält. Eine weitere Kategorie sind diejenigen Priester, die zwar 100% angestellt sind, jedoch de facto in ihren Pfarreien oder Pastoralräumen gar nicht wirken dürfen, da ein Laientheologe die sogenannte Gemeindeleitung ausübt und dabei priesterliche Dienste verhindert. Ich muss hier auch erwähnen, dass an diesem grotesken Zustand nicht nur progressive Kreise schuldig sind, sondern auch die fehlende Solidarität von Mitbrüdern im Priesteramt. Wenn es darum geht, sich für andere Priester einzusetzen, sind sich gegen aussen konservativ gebende Priester teilweise genau so unbarmherzig wie progressive Kirchenräte und die Personalchefs der Bistümer. Es gibt unter den Priestern in der Schweiz oft keine gelebte Nächstenliebe, sondern ein Gruppendenken. Ich erachte es als eine Pflicht jedes Priesters und Laien, sich für Priester einzusetzen, dies unabhängig davon, ob diese konservativ oder progressiv sind. Es darf nicht sein, dass Männer, die ihr Leben Gott geweiht haben, arbeitslos oder nur gering beschäftigt sind. Es ist ein unwürdiger Zustand für diese Priester, aber auch ein riesiger Schlag ins Gesicht aller Gläubigen, die den Empfang der Sakramente wünschen, jedoch mit dem Schlagwort "Priestermangel" abgespeist werden.
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      Nadine 22.02.2024 um 16:05
      Da kommt es sicher auch auf das Bistum und den Ort an. Bei uns (ich bin in der Westschweiz) haben die Priester immer etwas zu tun.
      Wo/wie kann man mit solchen "arbeitslosen" Priestern, die korrekt sind und weder konservativ noch progressiv sondern klar rom-treu sind in Kontakt treten?
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        Michael 03.03.2024 um 08:10
        indem man sich bei einem von ihnen meldet, ganz einfach. Es gibt z. B. ein Personalverzeichnis des Bistums, da stehen hunderte von Priestern drin. Ob die dann alle "romtreu" sind (im Sinne des verstorbenen Papstes? Oder im Sinne der Modernisten?), muss man dann halt schon mit etwas Zeit herausfinden.