Pro Life

Covid-​19-​Impfung: Über­sterb­lich­keit und Gebur­ten­rück­gang — 2. Teil

Wäh­rend der Impf­phase 2021 wurde eine Über­sterb­lich­keit bei Kin­dern und Jugend­li­chen fest­ge­stellt. Zudem ist die Zahl der Gebur­ten in der ers­ten Jah­res­hälfte 2022 mas­siv zurück­ge­gan­gen. Ein Impf­stop ist gefor­dert bis die Ursa­che die­ser bei­den Phä­no­mene wis­sen­schaft­lich geklärt ist.

Übersterblichkeit von Kindern und Jugendlichen während der Impfphase

Der Gesundheitsökonom Prof. Dr. Konstantin Beck von der Universität Luzern hat bei Kindern und jugendlichen Erwachsenen in den Jahren 2020/2021 eine Übersterblichkeit festgestellt.1 Während das Bundesamt für Statistik bei der Analyse der Übersterblichkeit die Bevölkerung nur in zwei Gruppen von 0-64 und 65+ einteilte, hat Konstantin Beck diese feiner aufgegliedert in 0-19, 20-39, 40-64 und 65+. Im Vergleich zu den Jahren 2015-2019 stellte er für die Jahre 2020 und 2021 eine unerwartet hohe Sterblichkeit in sämtlichen Altersgruppen «in einem bisher ungekannten Ausmass» fest. Da COVID-19 hauptsächlich die Altersgruppe 65+ weitgehend in Verbindung mit Vorerkrankungen betraf, kann er die Aussage machen: «Die Ausschläge können, je jünger die betrachtete Gruppe ist, umso weniger durch Covid-19-Todesfälle erklärt werden. Zudem befremdet, dass die Anstiege für 20-64-jährige dann besonders ausgeprägt sind, wo die Prävention (Impfung und Zertifikate) zur Anwendung kam.» Prof. Beck erklärt, dass seine Zahlen keine Kausalitäten zeigen. Warum diese Übersterblichkeiten entstanden sind, müsse genauer geprüft werden. Die folgende Grafik des Bundesamtes für Statistik (BFS) erfasst die vollständig geimpften Personen. Komplikationen können auch schon nach der ersten Impfung auftreten. Der Mindestabstand zwischen der ersten und zweiten Impfung beträgt bei Comirnaty (Pfizer/BioNTech) 21 Tage und bei Spikevax (Moderna) 28 Tage.

Voll­stän­dig geimpfte Per­so­nen, Schweiz und Liech­ten­stein, 21.12.2020 bis 1.8.2022

Signi­fi­kant weni­ger Gebur­ten nach der Impfphase

Als ob es noch nicht genügend Negativmeldungen bezüglich der mRNA-Impfung gäbe, wurde Mitte August bekannt, dass es in der Schweiz einen noch nie da gewesenen massiven Geburtenrückgang gibt.2 In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 fehlen gegenüber dem Jahresdurchschnitt von 2018-2020 etwa 4’372 Geburten. Das entspricht einem Rückgang von 10 %. Nach der offiziellen Webseite des BFS wären es noch 15 % gewesen, doch inzwischen hat das Bundesamt laut einem Youtube-Kanal3 am 25. August 2022 aktualisierte Daten herausgegeben. Diese sind in der folgenden Grafik berücksichtigt.

Lebend­ge­bur­ten pro Monat von Jan. 2018 bis Juni 2022

Quellen: Bundesamt für Statistik und www.youtube.com/watch?v=fzcf3jx6OBA

Im September 2022 erschien in der Fachzeitschrift Andrology eine bemerkenswerte Studie.4 Es geht um Samenspender im Zusammenhang mit der assistierten Fortpflanzungsmedizin. Diese werden routinemässig vor der Annahme als Spender einer detaillierten und umfassenden klinischen Untersuchung in Bezug ihres allgemeinen Gesundheitszustandes unterzogen. Die Spermaproben werden jeweils serologisch untersucht, bevor sie bei Fruchtbarkeitsbehandlungen verwendet werden. Zusätzlich zu den Laboruntersuchungen werden die Spender angewiesen, alle gesundheitlichen Symptome und Bedenken vor ihrer Probenabgabe mitzuteilen, um eine Probenabgabe während einer akuten Erkrankung auszuschliessen. In der Studie wurden die Spermaparameter bei 37 Samenspendern zu verschiedenen Zeitpunkten vor und nach der Impfung mit Pfizer/BioNTech untersucht. Dabei wurde eine Abnahme der Spermienkonzentration und der Gesamtzahl der beweglichen Spermien 75-125 Tage nach der Impfung im Vergleich zu den Werten vor der Impfung festgestellt. Offenbar erholten sich nach ≥145 Tagen beide Parameter auf die ursprünglichen Werte. Das könnte ein wichtiger Faktor sein, der zum Geburtenrückgang beigetragen hat.
Viele Frauen hatten nach der mRNA-Impfung massive Menstruations- und Cyclusstörungen. Auch diese noch ungenügend untersuchten Phänomene dürften sich auf den Geburtenrückgang ausgewirkt haben.5

Ein Stopp der COVID-​19 Imp­fung bei Nicht-​Risiko-​Personen ist drin­gend nötig

Es ist bekannt, dass die Rückmeldung von Impfnebenwirkungen sehr schlecht ist. Das gilt erst recht bei der COVID-19-Impfung, weil die Nebenwirkungen äusserst vielfältig sind und daher nicht immer ein Zusammenhang mit der Impfung erkannt wird. Bei Swissmedic sind bis am 24.8.2022 insgesamt 15’481 Verdachtsfälle ausgewertet worden. 6’006 wurden als schwerwiegend eingestuft. Zu diesem Zeitpunkt waren 6,12 Mio. Personen mindestens einmal geimpft. Swissmedic hält immer noch fest: «Die bisher eingegangenen und analysierten Meldungen über unerwünschte Wirkungen ändern das positive Nutzen-Risiko-Profil der in der Schweiz verwendeten Covid-19 Impfstoffe nicht» (Stand: 26.08.2022) Heute geht man davon aus, dass aufgrund der hoch ansteckenden Omikron-Variante mit in der Regel milden Symptomen die Bevölkerung der Schweiz zu 95 % immunisiert ist.

Es ist höchste Zeit, dass die Übersterblichkeit von Kindern und Jugendlichen während der Impfphase genau untersucht wird, ebenso die Ursachen des Geburtenrückgangs. Aufgrund dessen und der bereits bekannten gravierenden Nebenwirkungen (siehe 1. Teil) ist die mRNA-Impfung von Nicht-Risiko-Personen gegen COVID-19 sofort zu stoppen, bis der Sachverhalt geklärt ist. Da die Omikron-Varianten harmloser sind, ist dieser Schritt zu verantworten. Verantwortungslos ist es hingegen, nichts zu unternehmen und auf den Winter 2022/2023 unterschiedslos die Bevölkerung zum Impfen aufzufordern oder gar zu nötigen. Das gilt erst recht für die neuen sog. bivalenten Covid-19 Booster Impfstoffe.

Es ist höchste Zeit, dass die Übersterblichkeit von Kindern und Jugendlichen während der Impfphase genau untersucht wird, ebenso die Ursachen des Geburtenrückgangs.

Zulassungsbehörden im Zwielicht

Swissmedic hat am 29.8.2022 den ersten bivalenten Covid-19 Booster von Moderna ab 18 Jahren zugelassen. Dieser Impfstoff ist zusammengesetzt aus dem ursprünglichen mRNA-Impfstoff für die Wuhanversion und einer modifizierten Form, die auf die Omikron Variante BA.1 ausgerichtet ist. Diese ist in der Schweiz längst verschwunden, denn derzeit kursiert Version BA.4/Ba.5. Wie die New York Times am 31.8.2022 berichtete, hat die zuständige Behörde in den USA zwei neue Versionen des Boosters von Moderna (ab 18) und BioNTech/Pfizer (ab 12) zugelassen und zwar für die Omikron Varianten BA.4 und BA.5.6 Wörtlich heisst es im Artikel: «Im Moment verlässt sich die F.D.A. auf die Ergebnisse von Mausversuchen und früheren Versuchen von Pfizer und Moderna an Menschen mit Reformulierungen, die auf frühere Versionen des Virus abzielen.» Mit Reformulierungen sind angepasste mRNA-Impfstoffe gemeint. Gemäss New York Times stehen aufgrund des engen Zeitrahmens den Bundesbehörden weniger Daten zu den neuen Impfstoffen zur Verfügung als zu allen früheren Coronavirus-Impfstoffen! Der Artikel mündet in die äusserst beunruhigende Aussage: «Die Aufsichtsbehörden genehmigten den Impfstoff ohne Ergebnisse aus den gerade angelaufenen Humanversuchen.» Ein Artikel im Journal Science widmet sich ausführlich mit den Fragen rund um die fehlenden Basisinformationen und der höchst bedenklichen Zulassung der neuesten bivalenten Covid-19 Booster.7

In diesem Zusammenhang sind zwei Artikel über die Arzneimittelbehörden, die unlängst bei infosperber.ch erschienen, sehr interessant.8 Demnach verlassen sich die Behörden überwiegend auf die von den Herstellern zusammengefassten Daten. Swissmedic wird zu 86 % von Verfahrensgebühren und sog. Aufsichtsabgaben finanziert. Das heisst auf jedes verkaufte Medikament, Impfstoff, Tierarzneimittel und Transplantationsprodukt bekommt Swissmedic 8 Promille des Verkaufspreises. Die Autorin Martina Frei weist zudem auf die Problematik hin, dass Beamte von Zulassungsbehörden sehr oft in die viel lukrativeren Pharmafirmen wechseln. Ihr Netzwerk, das sie sich während ihrer Zeit bei Zulassungsbehörden aufgebaut haben, ist einem möglichst schnellen und möglichst unkritischen Zulassungsverfahren bestimmt nicht hinderlich – im Gegenteil. Das alles dürfte dazu beigetragen haben, dass bei Wirkstoffen, die mit einem beschleunigten Verfahren zugelassen werden, «die Messlatte beim Wirksamkeitsnachweis im Allgemeinen tiefer angesetzt» wird.

Zu beachten ist, dass Politikerinnen und Politiker ebenfalls Druck auf die Zulassungsbehörden ausüben, nicht selten mehr um ihr Image bemüht, damit ihnen niemand vorwerfen kann, sie hätten nichts getan. Von den zahlreichen Politikern, die in den Verwaltungsräten der Pharmafirmen sitzen, werden die gebeutelten Bürgerinnen und Bürger kaum Hilfe erwarten dürfen. Unter diesen schlechten Rahmenbedingungen haben sich die Zulassungsbehörden F.D.A aus den USA und auch Swissmedic zu pharmahörigen und korruptionsanfälligen Institutionen entwickelt. Sie verhelfen der Pharmaindustrie zu grossem Profit und den Bürgerinnen und Bürgern zu hohen Krankenkassenprämien. Das medizinisch-ethische Prinzip, die Patientinnen und Patienten zu nützen und nicht zu schaden, wird mit diesen Zulassungen mit Füssen getreten.

Dieser zweiteilige Artikel ist online in einem Artikel veröffentlicht worden unter www.human-life.ch. Er ist auch gedruckt im HLI-Report 115 erschienen. Der hier vorliegende Artikel wurde aktualisiert.

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1 Beck Konstantin, Übersterblichkeit bei Kindern und jungen Erwachsenen. https://m.youtube.com/watch?v=fiBnxl2qTwM

2 Millius Stefan, Über 6000 Kinder fehlen. Weltwoche vom 18.8.2022; vgl. Beck Konstantin, Sag mir, wo die Kinder sind. Weltwoche vom 26.8.2022.

3 www.youtube.com/watch?v=fzcf3jx6OBA Am 3. Oktober 2022 hat der Gesundheitsökonom Prof. Konstantin Beck zwei Videos zum signifikanten Geburtenrückgang in der Schweiz über die erste Jahreshälfte 2022 veröffentlicht: www.youtube.com/watch?v=YKzsTR6GWKc und www.youtube.com/watch?v=7NJzchRqw-8 (Kausalanalyse) .

4 Gat I. et al., Covid-19 vaccination BNT162b2 temporarily impairs semen concentration and total motile count among semen donors. Andrology 10 (2022) 1016-1022.

5 Pietri T. et al., Spontaneous reports of menstrual cycle disorders after mRNA Covid-19 vaccine. Human Reproduction 37 Suppl 1 (2022) i337, P-308: „Fertility may be punctually affected by Covid-19 vaccination.“ Vgl. Wang S. et al., A prospective study of the association between SARS-CoV-2 infection and COVID-19 vaccination with changes in usual menstrual cycle characteristics. Am J Obstes Gynecol 13. Juli (2022); vgl. Male Victoria, Menstrual changes after covid-19 vaccination: A link is plausible and should be investigated. BMJ 374 (2021) n2211, www.bmj.com/content/bmj/374/bmj.n2211.full.pdf

6 Weiland N., LaFraniere S., F.D.A. Authorizes Updated Covid Booster Shots Targeting Omicron Subvariants. Online am 31.8.2022. www.nytimes.com/2022/08/31/us/politics/covid-booster-shots-variants.html

7 Vogel Gretchen, Omicron booster shots are coming — with lots of questions. Science Online vom 30.8.2022.

8 Martina Frei, Arzneimittelbehörden zunehmend abhängig von Pharmagebühren 1. Teil vom 26.8. und 2. Teil vom 28.8.2022: www.infosperber.ch

 


Roland Graf
swiss-cath.ch

E-Mail

Dr. Roland Graf ist Pfarrer in Unteriberg und Studen (SZ). Er hat an der Universität Augsburg in Moraltheologie promoviert und war vor seinem Theologiestudium als Chemiker HTL tätig.


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Kommentare und Antworten

Bemerkungen :

  • user
    Hansjörg 11.10.2022 um 15:45
    Auf einer Webseite namens "swiss-cath" erwarte ich keine medizinischen Abhandlungen, sondern viele eher die wichtigen Themen zur kat. Kirche.

    z.B. die Ungerechtigkeit gegenüber den Frauen. Sie leisten an der Basis den allergrössten Anteil der Knochenarbeit. Dennoch sieht die kath. Kirche die Frauen als Menschen zweiter Klasse und lässt sie nicht den Beruf eines Priesters ausführen.
    z.B. die Sexuallehre der kath. Kirche, die vor hunderten von Jahren geschrieben wurde und in der heutigen Zeit so keine Berechtigung mehr hat. Es wird ja auch kaum jemand der jungen Leute die Regeln kennen und sich daran halten.
    • user
      Armon 12.10.2022 um 15:39
      Lieber Hansjörg

      Interessanter Beitrag. Ja die Ungereichtigkeit...

      Ich durfte während der Pandemie oft nicht die Messe besuchen. ZB. für das Sterbegebet unserer Tochter oder Ostern oder Weihnachten. Weil ich nur getauft, gefirmt und nicht 2G bin. Die Kirchgemeindeversammlung durfte ich besuchen, obwohl es möglich war mit mehr als 50 Personen in der Kirche zu sein. Ich denke, auch aus der Sicht dieser Ungerechtigkeit, hat diese "medizinische Abhandlung" hier Platz.
      Mit lieben Grüssen