Als Diskussionsgrundlage diente eine «Tischvorlage», die von der «Arbeitsgruppe synodaler Prozess im Bistum Chur» erarbeitet wurde. Ausgangspunkt bildete dabei der Schlussbericht des Unternehmens für Markt- und Meinungsforschung gfs.bern, das die Online-Umfrage zum synodalen Schweiz «wir-sind-ohr.ch» auswertete. Die Ergebnisse der 10 Themenfelder des diözesanen Schlussberichts vom März wurden von der Arbeitsgruppe neu fokussiert: in Grundhaltungen und in Handlungsoptionen. Auf dieser «Tischvorlage» fanden sich Punkte wie:
«Frauen und Männer sollten den gleichen Zugang zu Führungspositionen in der Kirche haben können. Wenngleich dies universalkirchlich noch nicht in allen Bereichen möglich ist, setzen wir uns für die Gleichberechtigung von Mann und Frau in allen Bereichen und für eine bessere Integration von Frauen in Entscheidungsprozesse ein» (1.5).
«Der Bischof trägt Sorge, dass das ‹Volk Gottes› an der Auswahl der kirchlichen Amtsträger und Amtsträgerinnen beteiligt wird. Dies gilt auch für die Bischofswahl. Ebenso setzt er sich dafür ein, dass die ‹Machtfülle des Bischofsamts› kritisch überprüft und begrenzt wird» (2.2.7).
«Das Zeugnis der Kirche von einem liebenden und barmherzigen Gott ist nur glaubwürdig, wenn zugleich wiederverheiratet Geschiedene, LGBTQO+-Menschen, Christinnen und Christen anderer Konfessionen oder Menschen in «sogenannten irregulären Verhältnissen lebend» (vgl. Amoris laetitia) zu den Sakramenten zugelassen werden. Im Bistum Chur sieht man zuerst den Menschen und seine Glaubenssuche und ist man offen für dessen Bedürfnisse» (2.5.6).
«Im Bistum Chur legen wir Wert darauf, dass eine ‹pyramidal-hierarchische Struktur›, insbesondere ein Überlegenheits- und Machtstreben in Teilen des Klerus, minimiert wird zugunsten einer synodal verfassten Kirche. Die Priester selbst bemühen sich um ein erneuertes Selbstverständnis, das der Synodalität entspricht (2.6.3).
Harmonisch überdeckte Diskrepanz
Unter den rund 60 Teilnehmenden waren auch vier Mitglieder des Jugendrates. Flurin Rohweder fand es «cool zu sehen, dass so viele Menschen auf das Gleiche hinarbeiten». Sie waren sich einig, «langsam an einem Punkt zu sein, an dem alle mit der erarbeiteten Tischvorlage mehr oder weniger einverstanden sind».
Kommentare und Antworten
Bemerkungen :
will die Synode sein. Doch wie soll das gelingen, wenn man sich nicht einmal darüber einigen kann, welcher Weg das sein soll, die breite Strasse, die ins Verderben führt, oder doch nicht lieber den schmalen Weg durch die enge Pforte zum ewigen Leben, welchen uns der Herr so sehr ans Herz gelegt hat. (vgl. Mt 7,13-14) Die gewählte Lösung des Problems, die Diskussion nur unter Befürwortern der breiten Srasse zu führen, ist nicht zielführend und auch nicht gerade Vertrauen weckend.